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Bad Kissingen
Regentenbau, Parkanlagen, Kurgarten-Café: 7 Punkte, bei denen sich für die Staatsbad GmbH in Bad Kissingen etwas tut
Zuletzt hatte die Staatsbad GmbH viele Herausforderungen. Die Kurdirektorin berichtet von positiven Trends, was aus den Sorgenkindern geworden ist und was 2025 ansteht. 
Blick auf die zentralen Kuranlagen mit Wandelhalle, Arkadenbau, Kurgarten und Luitpoldbad.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Blick auf die zentralen Kuranlagen mit Wandelhalle, Arkadenbau, Kurgarten und Luitpoldbad.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 11.04.2025 04:00 Uhr

Es waren bedeutende Tage für die Staatsbad GmbH: Zum einen wurde bekannt, dass die Stadt Bad Kissingen alle Gesellschaftsanteile vom Freistaat Bayern übernimmt und ab 2026 alleinige Eigentümerin des Unternehmens ist. Zudem kündigte Kurdirektorin Sylvie Thormann an, ebenfalls zum Jahresende ihren Geschäftsführer-Posten abzugeben und nach Bad Brückenau zu wechseln.

Angesichts dieser Entwicklung gerät das Tagesgeschäft der Staatsbad GmbH in der Öffentlichkeit etwas aus dem Blick. Dabei hatte es in den vergangenen Jahren einige Themen gegeben, die für Diskussionen gesorgt hatten: Sei es die schwierige Pächtersuche für das Kurgarten-Café und die Umfirmierung zur Eventlocation, die wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten der GmbH infolge von Corona- und Energiekrise, die Preisgestaltung bei der Vermietung der Säle oder die Organisation des Rosenballs, bei dem man sich in diesem Jahr auf Bewährtes zurückbesinnen will. 

Die Kurdirektorin gibt Einblicke, wie sich das Geschäft der Staatsbad GmbH entwickelt, wie das Kurgarten-Café als Eventlocation angenommen wird, wie es um die Finanzen bestellt ist und welche Investitionen in diesem Jahr anstehen.  

1. Finanzielle Lage: Die Staatsbad GmbH konnte ihr jährliches Defizit zuletzt verringern

Die Kurtax-Einnahmen haben sich nach dem Corona-Einbruch wieder stabilisiert.
Foto: Siegfried Farkas (Archiv) | Die Kurtax-Einnahmen haben sich nach dem Corona-Einbruch wieder stabilisiert.

Vor Ausbruch der Corona-Pandemie lag das jährliche Defizit der Staatsbad GmbH bei etwa 2,5 Millionen Euro (2019). Durch globale Krisen fehlten Kurtax-Einnahmen und gleichzeitig explodierten die Betriebskosten. Das Defizit kletterte in den Jahren 2020 bis 2022 auf jährlich rund 4,0 Millionen Euro. Inzwischen ist es gelungen, das Defizit wieder um 0,5 Millionen Euro pro Jahr zu senken. "Die Entwicklung ist positiv. Die Übernachtungszahlen haben sich erholt und die Kurtaxe ist wieder stabil", sagt Kurdirektorin Thormann.

2. Investitionen in den Regentenbau: Die Balustrade des Wahrzeichens wird erneuert

Die Balustrade des Regentenbaus wird in den kommenden Wochen überarbeitet.
Foto: Heji Shin/ Staatsbad GmbH (Archiv) | Die Balustrade des Regentenbaus wird in den kommenden Wochen überarbeitet.

Das Bad Kissinger Wahrzeichen wird an der Front in den kommenden Monaten von einem Baugerüst verdeckt. "Die Balustrade am Balkon des Regentenbaus wird erneuert" erklärt Thormann. Die Arbeiten beginnen im April und werden bis zum Beginn des Kissinger Sommers andauern. Gleichzeitig wird der Brandschutz überarbeitet. Die Kosten für die Erneuerung trägt der Freistaat Bayern.  

3. Investitionen in die Parkanlagen: neue Bäume, neue Rosen, neue Liegeflächen

Die Staatsbad GmbH investiert aktuell in den südlichen Bereich des Luitpoldparks, etwa an der Strauchrosenpromenade.
Foto: Benedikt Borst | Die Staatsbad GmbH investiert aktuell in den südlichen Bereich des Luitpoldparks, etwa an der Strauchrosenpromenade.

Etwa 50.000 Euro investiert die Staatsbad GmbH in den südlichen Bereich des Luitpoldparks. "Wir wollen den Park als Erlebnisraum attraktiv halten", erklärt Sylvie Thormann. Es werden bis zu 15 neue Bäume gepflanzt, die abgestorbene eins zu eins ersetzen. Ferner werden bis zu vier neue Liegeflächen angeschafft, die unter Bäumen zum Verweilen einladen.

Zudem wurde die Strauchrosenpromenade an den Tennisplätzen umgestaltet. Ausgefallene Rosen wurden getauscht und zusätzlich neue Stöcke gepflanzt. Die Beete wurden neu gefasst, die Stelen entlackt und das Informationsschild erneuert. "Besucherinnen und Besucher können ab Juni den Sommer über die Strauchrosenpromenade in voller Blüte bewundern", verspricht die Kurdirektorin. 

4. Investitionen in neue Brunnenshow: Die Rose soll in Szene gesetzt werden

So schaut es aus, wenn eine Beamershow auf dem Springbrunnen im Rosengarten gezeigt wird
Foto: Siegfried Farkas (Archiv) | So schaut es aus, wenn eine Beamershow auf dem Springbrunnen im Rosengarten gezeigt wird

Am Maxfest (11. bis 13. April) feiert die neue Beamershow "Magie der Rose" für den Multimedia-Brunnen im Rosengarten Premiere. Thematisch sollen die Rose, der Rosengarten, der Rosenball sowie der Brunnen in Szene gesetzt werden. "Wir haben vier Brunnenshows, die wir pro Saison im Wechsel zeigen", sagt Thormann. Kommt eine neue hinzu, wird eine alte herausgenommen und pausiert. Die Produktionskosten für die neue Show liegen im "unteren fünfstelligen Bereich".    

5. Gästeführungen und Tagestourismus: Besucherzahlen im Vergleich zu 2022 fast verdoppelt

Fast 30.000 Menschen haben vergangenes Jahr an Führungen und Rundgängen wie hier im Kurgarten teilgenommen.
Foto: Ingo Peters/Staatsbad GmbH (Archiv) | Fast 30.000 Menschen haben vergangenes Jahr an Führungen und Rundgängen wie hier im Kurgarten teilgenommen.

"Die Besucherzahlen haben sich sehr erfreulich entwickelt", sagt die Kurdirektorin. 17.000 Personen haben im Jahr 2024 an Führungen durch die Welterbebauten wie Regentenbau und Arkadenbau teilgenommen. Die Stadtführungen haben 12.000 Besucher wahrgenommen. Im Vergleich zu 2022 haben sich die Zahlen damit beinahe verdoppelt. Besonders beliebt bei Gästen ist die Sisi-Erlebnistour. Allein die Familienvariante mit Rätselheft und Belohnung wurde vergangenes Jahr 2700 Mal genutzt. 

Es wird statistisch nicht erfasst, wie sich der Tagestourismus entwickelt. Deshalb gibt es keine belegbaren Zahlen, wie viele Besucherinnen und Besucher Bad Kissingen anzieht. Verschiedene Indikatoren, etwa die Auslastung der Tourist-Information, sind laut Thormann aber ebenfalls positiv. "Wir sehen, dass es gut angenommen wird", meint sie.

6. Vermietungen der Kursäle: Verschiedenste Nutzungen kommen zusammen

Vermietungen für verschiedene Events und Veranstaltungen tragen wesentlich zur Nutzung der historischen Säle in den Kuranlagen bei.
Foto: Josef Lamber (Archiv) | Vermietungen für verschiedene Events und Veranstaltungen tragen wesentlich zur Nutzung der historischen Säle in den Kuranlagen bei.

Auch bei der Vermietung der Säle zeigen die Zahlen klar nach oben. "Wir haben 82 Prozent mehr Vermietungen als vor Corona", sagt Thormann. Die Art der Nutzung und der Mieter sei sehr unterschiedlich: von kommerziellen Veranstaltern über Unternehmen bis zu Vereinen und Privatpersonen, von kulturellen Veranstaltungen über Tagungen und Firmenevents bis zu Familienfeiern. "Der Vermietbereich trägt maßgeblich zur Nutzung der historischen Gebäude und Räumlichkeiten bei und macht rund 62 Prozent aus" heißt es von der Staatsbad GmbH. 2024 lag die Anzahl der Vermietungen im unteren dreistelligen Bereich.

7. Kurgarten-Café als Eventlocation: Sylvie Thormann ist zufrieden

Das Kurgarten-Café entwickelt sich als Eventlocation. Rund jede dritte Vermietung an Externe findet hier statt. 
Foto: Patty Varasano (Archiv) | Das Kurgarten-Café entwickelt sich als Eventlocation. Rund jede dritte Vermietung an Externe findet hier statt. 

Die Entscheidung, dass das Kurgarten-Café eine reine Event-Location wird, fiel aus der Not heraus. Über Jahre gelang es nicht, eine zufriedenstellende Pächterlösung zu finden. "Das war die einzig mögliche Entscheidung. Es entwickelt sich und funktioniert", meint Thormann. Jede dritte Vermietung entfällt inzwischen auf das Kurgarten-Café.

 
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