
Im Jahr 2025 hätte die Bäckerei Wolf/Metz in Fuchsstadt ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Hätte. Denn das Familienunternehmen in derzeit vierter Generation wird dann nicht mehr bestehen. Nach Weihnachten schließen Antonie und Hermann Metz die Bäckerei, letztmals geöffnet wird an Heiligabend sein.
Schweren Herzens, wie im Gespräch mit dieser Redaktion schnell deutlich wird. "Es fällt mir nicht leicht, darüber zu sprechen. Es ist nicht ohne für mich", sagt Antonie Metz, die die Bäckerei von ihren Eltern übernommen hatte. In Fuchsstadt war die kleine Bäckerei eine Institution und lange auch als Gasthaus ein Treffpunkt.

Antonie Metz und ihr Mann Hermann sind 67 Jahre alt. Beide sind gesundheitlich angeschlagen. Tochter Christina, 35, ist Bäckermeisterin. Auch Sohn Ralf hat den Beruf gelernt und einen Meisterbrief. Die Geschwister arbeiten derzeit noch in der Bäckerei, das Familienunternehmen weiterführen möchten sie aber nicht. "Ich hätte mir das natürlich vorstellen können, es war auf jeden Fall so geplant. Aber die Umstände machen es schwer", so der 29-Jährige. Er strebt nun eine Laufbahn bei der Polizei an.
Hohe Investitionskosten und komplizierter Personalmarkt für Bäckereien
Antonie und Hermann Metz haben Verständnis für die Entscheidung ihrer Kinder. "Ich müsste in der Backstube ersetzt werden", sagt Hermann Metz, "aber du kriegst so gut wie kein Fachpersonal mehr." Früher wurde in der Bäckerei noch selbst ausgebildet.
Dazu komme die Marktsituation: "Wir müssten mit den Preisen mindestens zehn Prozent rauf, damit es sich finanziell rechnet", so Hermann Metz. Dem gegenüber stehen hohe Investitionskosten: Neue Ladeneinrichtung wird benötigt, die Öfen werden bald 25 Jahre alt. Auch stets neue Vorschriften machen den Betrieb nicht einfacher.
In Summe eine Rechnung, die nicht aufgeht – obwohl es an Kundschaft nicht mangelt, zumindest am Wochenende. "Da brummt es", so Metz. Aber: "Unter der Woche merken wir schon, dass die Leute sich inzwischen weniger gönnen. Wir können uns aber nicht beschweren und sind den Menschen sehr dankbar, dass sie uns so lange die Treue gehalten haben." Die Reaktionen der Kundschaft schwanken laut den Metzens zwischen Verständnis und Betrübnis.
Die Entscheidung, den Betrieb aufzugeben, war kein Schnellschuss. Lange hat die Familie Metz sich um eine Nachfolgelösung bemüht, aber keine passende Konstellation gefunden. Eine Resthoffnung bleibt: "Wenn jemand Interesse hätte, die Bäckerei weiterzuführen, wären wir auf jeden Fall gesprächsbereit", so Hermann Metz.