Laut Polizeiinspektion Hammelburg lässt es sich in ihrem Zuständigkeitsbereich sicher leben. Ansteigend ist die Zahl der Fälle in einem speziellen Bereich.
In ihrer Sicherheitsbilanz 2023 verzeichnete die Polizeiinspektion Hammelburg in ihrem Zuständigkeitsbereich 770 Straftaten. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 32 Delikten (vier Prozent). Zugleich liegen die Fallzahlen über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 719 Fällen.
Allerdings ist die Aussagekraft der Statistik relativ: "Der Sicherheitsbericht ist kein abschließender Bericht, sondern greift die Hauptthemenfelder der Kriminalitätslage auf", heißt es in der Zusammenfassung.
Zugleich geben sich Polizeihauptkommissar Oliver Mehler und Polizeihauptkommissarin Stefanie Gößwein, gemeinsam an der Spitze der Inspektion, gegenüber der Bevölkerung zuversichtlich: "Sie können versichert sein, dass wir auch zukünftig unseren Beitrag leisten werden, dass Sie hier sicher leben und sich sicher fühlen."
Wie ist die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Hammelburg?
Gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen freuen sich beide über eine Aufklärungsquote über bayerischem Niveau. Die erzielte Quote liegt mit 555 aufgeklärten Fällen bei 72,1 Prozent.
Wie setzen die 396 Tatverdächtigen sich zusammen?
Insgesamt hat die Polizeiinspektion 396 Tatverdächtige ermittelt, davon 303 Männer und 93 Frauen. 80 der Tatverdächtigen waren laut Sicherheitsbilanz unter 21 Jahre alt, davon 55 unter 18 Jahre. Der Anteil nicht-deutscher Tatverdächtiger beträgt 77 Personen, dies entspricht 19,4 Prozent.
Wie haben sich die Zahlen in Sachen Gewalt entwickelt?
Im Bereich der Rohheitsdelikte ist ein leichter Anstieg von 126 auf 132 Taten (plus 4,8 Prozent) ersichtlich. Zugleich gab es deutlich mehr Körperverletzungen, und zwar 91 statt 72 Fälle. Im Umfeld häuslicher Gewalt gingen 47 Delikte in die Statistik ein. Darum kümmern sich in der Regel die beiden Schwerpunktsachbearbeiterinnen der Hammelburger Polizei.
Wie steht es mit dem Respekt gegenüber Polizistinnen und Polizisten?
In der Sparte Beleidigung, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung gibt es einen Rückgang von 313 auf 250 Fälle. In zehn Fällen sahen sich Polizisten (fünf im Jahr 2022) mit Gewalt konfrontiert, darunter kam es sechsmal (im Jahr 2022 dreimal) zu Körperverletzungen, Widerstand oder tätlichen Angriffen. "In allen Fällen war Alkohol- beziehungsweise Drogenkonsum im Spiel" heißt es in dem Bericht. Glücklicherweise sei keiner der Betroffenen nachhaltig verletzt worden, so die Bilanz weiter.
Wie sieht es bei den Wohnungseinbrüchen und Diebstählen aus?
Die Anzahl der Eigentumsdelikte verzeichnet einen Anstieg von 170 auf 183 Fälle (plus 7,6 Prozent), wobei ein Großteil der Fälle auf einfache Diebstahlsdelikte zurückzuführen ist. Der Anstieg der Diebstähle von 170 auf 183 Fälle ist hauptsächlich auf die gestiegenen Ladendiebstähle (plus 15 Prozent) zurückzuführen. Ebenfalls war im Jahr 2023 ein Anstieg bei Wohnungseinbruchsdiebstählen zu vermelden. Lag die Zahl im Jahr 2022 noch bei einem Fall, mussten nun drei derartige Delikte bearbeitet werden.
Wie viele Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gab es?
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gingen zurück. Nach 36 Fällen in 2022 waren 2023 26 Fälle zu verzeichnen. Ein Teil davon waren sexuelle Belästigungen. Die größte Häufung zeigt sich jedoch bei Erwerb, Besitz und Verbreitung von kinderpornografischen Schriften. Diese Häufung resultiere auch auf Schwerpunktermittlungen durch Cybercrime-Kommissariate.
Wie haben sich die Zahlen im Bereich Fälschungsdelikte entwickelt?
Ein Anstieg von 73 auf 77 Fälle ist im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte festzustellen. In 17 Fällen (zehn in 2022) wurden bezahlte Ware nicht geliefert, in zwei Fällen (acht in 2022) betraf dies bezahlte Dienstleistungen. Die Zahl der Unterschlagungen verminderte sich von 17 im Vorjahr auf zwölf Fälle.
Wie haben sich die Betrügereien am Telefon entwickelt?
Unter das leidige Thema Callcenterbetrug fallen Schockanrufe und Enkeltrickbetrügereien. 2023 kam es in diesem Bereich erneut zu 17 erfassten Betrugsdelikten. Von diesen konnten sechs Fälle geklärt werden. In 14 Fällen blieb es bei einem Versuch. Auch in diesem Zusammenhang verweist der Sicherheitsbericht auf die Präventionsangebote des Polizeipräsidiums Unterfrankens.
Ist Straßenkriminalität in Hammelburg ein Thema?
Die Straßenkriminalität im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Hammelburg ist weiterhin rückläufig (131 statt 164 Vorgänge). Dazu zählen beispielsweise vorsätzliche Sachbeschädigungen und Körperverletzungsdelikte.
Was trägt die Sicherheitswacht zur Bilanz bei?
Dankbar zeigen sich die Polizeibeamten, dass in Hammelburg Uniformierte der Sicherheitswacht regelmäßig auf Straßen und Plätze blicken. Personell hält die Wacht mit acht Mitwirkenden weiter den Höchststand seit dem Gründungsjahr 2015. "Die Männer und Frauen leisten mit ihrem ehrenamtlichen Engagement ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Stadtgebiet", lobt der Sicherheitsbericht.
