
Der vierte Amtswechsel an der Spitze der Hammelburger Polizei in nur vier Jahren ist vollzogen: Sven Hofmann wechselt nach einem halben Jahr als Leiter der Polizeiinspektion (PI) Hammelburg im Rahmen seiner Führungsbewährung zurück nach Bad Kissingen, Nachfolger wird sein früherer Dienstgruppenleiter Oliver Mehler (51).
„Die Polizeiinspektion Hammelburg ist der Garant für die Sicherheit der Menschen in der Region“, sagte Mehler beim offiziellen Amtswechsel und freute sich auf die Zusammenarbeit mit seinem neuen Team im Roten Schloss.
Über Nürnberg nach Unterfranken
Oliver Mehler stammt aus Haselbach, ist dreifacher Familienvater, hat lange in Ramsthal gewohnt und ist mittlerweile in Albertshausen daheim. Er bedankte sich für die herzliche Aufnahme in der Dienststelle und würdigte vor allem die Arbeit des stellvertretenden Dienststellenleiters Oliver Ebert in den vergangenen Jahren.

Mehler begann seine Laufbahn 1990 bei der Bereitschaftspolizei in Nürnberg. Nach Stationen in München und Aschaffenburg kam er 1997 zur PI Bad Kissingen. 2002 folgte ein Studium an der Beamtenfachhochschule, weitere Stationen waren die PI Bad Brückenau und Bad Kissingen sowie die Einsatzzentrale in Würzburg. Zuletzt war Oliver Mehler stellvertretender Leiter der Bad Brückenauer Polizei .
„Als Mensch weiterentwickelt“
In seiner rund dreieinhalbjährigen Führungsbewährung habe es viele Abschiede und gute Begegnungen gegeben, sagte Sven Hofmann in seinem Rückblick. „Ich habe mich als Mensch weiterentwickelt“, fasste er die Zeit zusammen.

Die Zeit in Hammelburg sei wie im Flug vergangen. Trotz der überschaubaren Größe sei die PI „aus der Sicherheitsarchitektur hier im Landkreis Bad Kissingen nicht wegzudenken“. Das hätten vor allem die beiden Wohnhausbrände, die Serie an zerkratzten Autos sowie ein Fall von Sachbeschädigung im Oktober gezeigt.
Hofmann dankte vor allem seiner Frau und Familie für die Unterstützung. Um in Ruhe über seinen weiteren Werdegang nachdenken zu können, wechsle er nun zunächst wieder an die PI Bad Kissingen.
„Heimspiel“ des Polizeipräsidenten
Als „Heimspiel“ bezeichneten gleich mehrere Redner ihren Auftritt beim Amtswechsel in der bayerischen Musikakademie: Der unterfränkische Polizeipräsidenten Detlev Tolle etwa ist gebürtiger Hammelburger und wohnt bis heute in der Stadt.
„Ich könnte mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben“, sagte Tolle. Das habe auch viel damit zu tun, dass sich die Menschen hier so sicher fühlen könnten.

Der Polizeipräsident rief alle Polizisten dazu auf, möglichst oft direkt mit den Menschen zu reden. „Im direkten Gespräch können wir viel für die Sicherheit tun.“
Trotzdem gebe es natürlich Kriminalität, derzeit etwa durch Schockanrufe oder Enkeltricks: Bis zu einer Million Euro hätten einzelne Senioren bereits aus Sorge um ihre Enkel übergeben. „Es gibt keinen Grund, weshalb die Polizei bei Ihnen anruft und von Ihnen Geld will“, stellte der Polizeipräsident klar.
Tolle dankte der gesamten „Blaulicht-Familie“, darunter auch der Bundeswehr und vor allem der Feuerwehr, die er als „wichtigsten Verein im Land“ bezeichnete. Wegen der Lage der PI im Roten Schloss bezeichnete Tolle den neuen Polizeichef als „Schlossherren“.
„Konsequent, geradlinig, ehrlich und extrem einsatzerfahren“
Die Dienststelle sei die schönste in ganz Bayern: „Nichts, was ich bisher gesehen habe, kommt an Hammelburg ran“, sagte Tolle, und ergänzte zum Platz dort: „Da passt fast noch eine zweite Inspektion rein.“ Den neuen Chef Mehler bezeichnete Tolle als „konsequent, geradlinig, ehrlich und extrem einsatzerfahren“.

Landrat Thomas Bold (CSU) war selbst vor rund 30 Jahren als Polizist an der PI Hammelburg im Einsatz. Es sei „die schönste Dienststelle, die man sich vorstellen kann“. Und zur Personalie Mehler sagte der Landrat: „Wenn der Polizeipräsident in Hammelburg wohnt, wird er sich gut überlegt haben, wie er die Stelle besetzt.“
Durch Bundeswehr und Polizei würden in Hammelburg innere und äußere Sicherheit zusammen kommen. Die gefühlte Sicherheit der Menschen im Landkreis sei „ein Stück Lebensqualität des ländlichen Raumes“.
„Schnell wieder Ruhe eingekehrt“
Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) dankte dem bisherigen Polizeichef Sven Hofmann vor allem für die schnelle Aufklärung der Kriminalfälle im Oktober. „Dadurch ist schnell wieder Ruhe eingekehrt.“

Trotz der häufigen Wechsel in den vergangenen Jahren habe es eine große Kontinuität gegeben. „Man hat die Wechsel gar nicht gemerkt.“ Das wertete Warmuth als Beleg dafür, dass die Hammelburger Polizei insgesamt gut aufgestellt sei.
Musikalisch sorgte das „Blecheinsatzkommando“ der unterfränkischen Polizei für fetzige und besinnliche Akzente.

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