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Hammelburg
Hammelburg: Wann das Bürgerhaus fertig wird und auf welche Feste sich Bürgermeister Warmuth 2024 besonders freut
Beim Blick der Stadtverwaltung auf 2024 eröffnen sich etliche Baustellen. Im Interview sagt Bürgermeister Armin Warmuth, was zuletzt viel Geld kostete.
Auf der Zielgeraden sieht Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth die Fertigstellung des Bürgerhauses am Marktplatz. Bis dahin gibt es beim Innenausbau aber noch allerhand zu tun.  
Foto: Wolfgang Dünnebier | Auf der Zielgeraden sieht Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth die Fertigstellung des Bürgerhauses am Marktplatz. Bis dahin gibt es beim Innenausbau aber noch allerhand zu tun.  
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:53 Uhr

Kaum wird demnächst mit dem Bürgerhaus am Marktplatz gewissermaßen ein Jahrhundertprojekt fertig, stehen in Hammelburg schon weitere, stadtprägende Großbaustellen an, darunter ein 70-Millionen-Euro-Projekt. Das wollten wir im Gespräch mit Bürgermeister Armin Warmuth genauer wissen.          

Ab wann wird das Bürgerhaus am Marktplatz endlich zur Verfügung stehen? Die ersten Pläne lagen ja bereits 2017 vor.

Armin Warmuth: Ab diesem Frühjahr für die Einrichtungen der Stadt, wobei wir dort anfangs etwas improvisieren müssen. Zu Jahresbeginn 2025 können dann auch Vereine und externe Veranstalter auf das Bürgerhaus zugreifen. Es soll dann bereits ab März mit dem Rückbau des Sitzungssaales und der Bücherei im Kellereischloss begonnen werden, weil das Naturerlebniszentrum des Biosphärenreservates darauf wartet, dort loszulegen. Für den Umbau und die Ausstellung stehen durch den Freistaat Bayern Mittel in Höhe von ca. 3,7 Millionen Euro im Raum. Die offizielle Einweihung des Bürgerhauses werden wir im Herbst auch mit einem Tag der offenen Tür feiern.

Das fällt Ihnen sicher ein Stein vom Herzen?     

Warmuth: Tut es. Das Ganze hat ja viel Kraft gekostet. Angefangen vom Ergebnis des Bürgerentscheids. Hier ist es uns leider zunächst nicht gelungen, einer Mehrheit die Chancen des Projektes zu vermitteln. Woran es am Ende gelegen hat, weiß ich nicht final, obwohl fast der komplette Stadtrat voll dahinterstand. Aber jetzt gilt es nach vorne zu schauen. Ich bin der Meinung, dass wir uns auf ein tolles Projekt für unsere Bürgerinnen und Bürger und für die Entwicklung unserer Stadt freuen können.

Auch an anderer Stelle wird 2024 im öffentlichen Raum fleißig gebaut.    

Warmuth: Wir haben im Januar den Spatenstich für die Merkurbank gemacht. Das ist ein Meilenstein für den Gewerbestandort Hammelburg. In Kürze steht der Spatenstich für das neue Schulzentrum an. Die Fertigstellung des 70-Millionen-Euro-Projektes, der größten Baumaßnahme, die der Landkreis je in Angriff genommen hat, ist für Ende 2026 anvisiert. Daneben wollen wir im dortigen Umfeld am Hochstein die Bauleitplanung für eine weitere Gewerbeentwicklung vorantreiben.   

Die alte Volksschule zwischen Kellereischloss und Stadtpfarrkirche bietet Entwicklungspotenzial für betreutes  Wohnen. Ende Januar werden dazu im Stadtrat Pläne vorgestellt.   
Foto: Wolfgang Dünnebier | Die alte Volksschule zwischen Kellereischloss und Stadtpfarrkirche bietet Entwicklungspotenzial für betreutes  Wohnen. Ende Januar werden dazu im Stadtrat Pläne vorgestellt.   
Welche weiteren Projekte sind 2024 in Hammelburg herausragend?

Warmuth: Aktuell stehen gerade die drei neuen Feuerwehrhäuser Obererthal, Obereschenbach und Gauschach vor der Fertigstellung. Am Kirchplatz in Untererthal steht die Neugestaltung an. Im Herbst soll der Ausbau der Ortsdurchfahrt Diebach beginnen. Außerdem haben wir mit dem Staatlichen Bauamt die Ortsverbindungsstraße Gauaschach im Blick.       

Die Verwaltung spricht von einer starken Arbeitsbelastung - wie sieht die Personaldecke aus?   

Warmuth: Neu besetzt wird die Leitung der Stadtbibliothek. Bereits gefallen ist die Entscheidung, wer neuer Geschäftsleiter im Rathaus wird. Auch wegen vieler Bauprojekte haben wir Arbeit ohne Ende. Begonnen werden soll auch mit dem neuen Bauhof. Dazu kommen ständig weitere Aufgaben. Deshalb müssen wir auch weiter an der Verwaltungsorganisation arbeiten. Aufgrund der sich verändernden Medienlandschaft und –nutzung sind unter anderem Veränderungen in der Öffentlichkeitsarbeit und unserer Kommunikation erforderlich. Das wollen wir angehen. Dann gibt es den Ruf nach stärkerer Unterstützung für Senioren mit einem Quartiersmanagement. Eigentlich wäre das die Aufgabe von Land und Bund. Zudem besteht der Wunsch seitens des Vereins für Wirtschaft und Stadtmarketing nach einer größeren Unterstützung im City-Marketing, um die Innenstadt attraktiv zu halten. Es werden also immer neue Wünsche an die Stadtverwaltung herangetragen. Mit Blick auf die Personalkosten sind das große Herausforderungen.

Wo sieht die Stadt Sparpotenziale?

Warmuth: Wir haben aufgrund unserer vielen Gebäude hohe Wartungs- und Unterhaltskostenkosten. Im Rahmen der  Haushaltsberatungen wollen wir prüfen, ob wir das eine oder andere nicht mehr an Fremdfirmen vergeben, sondern selbst qualifiziertes Personal einstellen. Das muss man natürlich erst einmal finden.     

Kritisiert wird ein Mangel an betreutem Wohnen in der Stadt.   

Warmuth: Da brauchen wir dringend Plätze. Bei der Stadtratssitzung am 31. Januar 2024 stellt das Büro Brückner & Brückner, das mit der Sanierung der Musikakademie Preise gewonnen hat, - aus meiner Sicht - sensationelle Pläne  für die Umgestaltung der alten Volksschule vor. Darin ist auch eine barrierefreie Anbindung vom Bleichrasen aus vorgesehen. Die Vorlage ist bereits mit dem Landesamt für Denkmalpflege besprochen. Von dort wurde Zustimmung signalisiert. Der Umbau würde natürlich das Stadtbild verändern, muss deshalb natürlich noch mit dem Sanierungsbeirat, Stadtrat und potenziellen Fördermittelgebern der Regierung abgestimmt werden. Als Wunschpartner für den Betrieb habe ich die Von-Hess-Stiftung im Blick. 40 betreute Wohnplätze mitten in der Stadt wären eine absolute Bereicherung und würden auch zur Belebung der Innenstadt beitragen. Weiterhin ist von privater Seite in der Berliner Straße eine Wohnanlage für Senioren vorgesehen. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, soll es hier nach Aussage der Investoren ebenfalls losgehen.             

Schoss Saaleck liegt auf der Wanderroute des 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfads.
Foto: Archiv Patty Varasano | Schoss Saaleck liegt auf der Wanderroute des 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfads.
Und was wird man in Hammelburg für Jugendliche tun?   

In der gleichen Sitzung präsentieren wir Pläne für den Mehrgenerationenpark am Sportzentrum samt Bike-Parcours. In einem weitergehenden Schritt wäre die Verlagerung des Jugendzentrums dorthin denkbar. Dabei sind auch die Vorstellungen von Jugendlichen berücksichtigt, die in Workshops und auch Gesprächen mit unseren Mitarbeiterinnen der städtischen Jugendarbeit erarbeitet wurden.

Schloss Saaleck steht weiter leer. Findet das Trauerspiel um das touristische Wahrzeichen ein Ende?

Warmuth: Wir haben zur Wiederbelebung ein Büro beauftragt. Nun liegt uns ein Konzept vor, wie das Objekt belebt und auch nachhaltig betrieben werden kann. Dies wird in Kürze vorgestellt. Das von uns beauftragte Büro ist auch sehr stark im Hotel- und Gastronomiebereich vernetzt und bemüht sich intensiv um Investoren. Erste Gespräche finden dazu noch im Februar statt. Man darf sich aber keine ganz schnelle Lösung erwarten. Das Ganze wird Zeit und Geduld benötigen. Im Moment muss man das schon noch unter dem "Prinzip Hoffnung" betrachten.

Hat die Stadt finanzielle Spielräume? 

Warmuth: Wir sind noch gut aufgestellt und können die im Vermögenshaushalt vorgesehenen Projekte entsprechend abarbeiten. Natürlich muss eine Priorisierung erfolgen und die Finanzierung stets geprüft und hinterfragt werden. Im Verwaltungshaushalt sind hohe Kosten für steigende Personal-, Energie- und Unterhaltskosten vorgesehen. Wir nehmen im Rahmen der Haushaltsvorbereitung alles detailliert unter die Lupe, da hier leider kaum noch Spielräume vorhanden sind.

Auf welche Feiern freut sich der Bürgermeister 2024 besonders?   

Warmuth: Ein großes Fest wird sicher die Einweihung des Bürgerhauses. Dazu können wir drei Feuerwehrhäuser einweihen. Und natürlich freue ich mich persönlich auch sehr auf das Jubiläum 50 Jahre Städtepartnerschaft mit Turnhout. Dazu haben sich bereits um die 100 Bürgerinnen und Bürger angemeldet, die von Hammelburg mit nach Brüssel und in unsere Partnerstadt fahren.     

 
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  • Friedrich Rau
    Und wo bleibt die Frage nach dem Radverkehrskonzept das für Frühjahr und dann für September 2023 versprochen war, Herr Dünnebier? Waren alle Raddemonstrationen umsonst? Die Arbeit des Büro Wegner, der Bürgerworkshop alles für die Katz ? Warum gibt es von Seiten der Stadt keine Antworten? Wie lange soll die vom Büro Wegner festgestellte Misere für die Radfahrer noch andauern? Früher hätten sich örtliche Journalisten an so einem Thema festgebissen.
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