
Baubeginn für die Gebäude Gymnasium und Mensa/Sporthalle könnte im Juli 2023 sein. Im Februar 2026 würde dann eventuell der Schulbetrieb starten. So sieht es jedenfalls der Terminplan der planenden Architekten Numrich Albrecht Klumpp (Berlin) vor. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Sieben Leistungsphasen müssen bei der Planung des ersten Bauabschnitts durchlaufen werden. In der Kulturausschuss-Sitzung am Dienstag wurde zunächst die Entwurfsplanung freigegeben. Das heißt, man befindet sich nun erst mal in der Leistungsphase drei, die bis August 2022 terminiert ist.
In der Marathon-Sitzung ging’s zum einen um kleinere Veränderungen und Optimierungen in Bezug auf die Gebäude- und Flächenstrukturen. So sind beispielsweise die Baukörper etwas nach Norden verschoben worden, der zentrale Campus-Hof wird nun etwas kleiner, sagte Grant Kelly, einer von drei Leitern des NAK-Architektenbüros, in der Sitzung.
Jetzt doch kein Lärmschutzwall notwendig
Zunächst war auch der Bau eines Lärmschutzwalls im Gespräch gewesen. Untersuchungen hätten aber ergeben, dass dieser nun doch nicht notwendig wird, so Kelly. Zudem gab’s leichte Veränderungen an Fachräumen und der Küche zur Mensa. Die Stellplätze am Gymnasium, von denen es 34 geben soll, wurden verlagert.
Wesentlicher Bestandteil der Sitzung war aber die Vorstellung verschiedener Gebäudevarianten des ersten Bauabschnitts. Dabei ging es vor allem um die Frage, ob der Baukörper Sporthalle/Mensa ein- oder zweigeschossig errichtet werden soll. Alle Nutzungen auf einer Ebene anzusiedeln – also eingeschossig zu bauen – sah man nach eingehender Diskussion letztendlich als günstiger an.

Zudem schlug sich in den Varianten die Energienutzung nieder, denn man stellte zur jeweiligen Geschossigkeit auch die jeweilige Energieversorgung – Geothermie oder Biomasse – in Relation, um Nutzen und Kosten abwägen zu können. Da sich der Untergrund am Hochstein nicht für geothermische Wärmeerzeugung eignet – zwei Probebohrungen im Januar 2022 hatten dies ergeben – blieb die Biomasse als regenerativer Energieträger fürs Schulzentrum übrig.
Der zusätzliche Gaskessel wurde herausgenommen
Um mit Hackschnitzeln (80 Prozent) die Spitzenlast zu erreichen, war ursprünglich ein zusätzlicher Gaskessel (20 Prozent) geplant gewesen. Der ist nun aber aus der Planung draußen, nachdem sich die Fraktion Grüne/BfU im Vorfeld zur Sitzung dagegen ausgesprochen hatte. Die Hackschnitzel-Heizung soll nun dementsprechend erweitert und, falls möglich, vorwiegend mit Holz aus heimischen Wäldern beliefert werden.
Wichtig war zudem, was Stefan Heimpel vom Ingenieurbüro für Bauphysik Wolfgang Sorge (Nürnberg) zur energetischen Ausrichtung des Schulzentrums zu berichten wusste. Denn derzeit besteht eine gewisse Unsicherheit, was die Förderung des großen Kreis-Projekts angeht.
Förder-Stopp für BEG-Vorhaben im Januar
Zum einen war erst im November 2020 das neue Gebäudeenergie-Gesetz (GEG) in Kraft getreten. Seit 1. Juli 2021 baut darauf die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) auf, welche die bisherigen Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ablösen sollte. Im Januar 2022 wurde nun aber für BEG-Vorhaben (also auch für einstige Anträge auf KfW-Mittel) völlig überraschend ein Förder-Stopp verfügt. Die Förderung von Neubauten könnte aber noch im März 2022 vom Bund neu gestartet werden, machte Hempel Hoffnung.
Geplant sei dann aber, den Effizienz-Standard BEG 40 zu fördern – allerdings vielleicht mit reduziertem Fördersatz. Der BEG Effizienzgebäude-Standard 55, den man noch beim Neubau des Münnerstädter Berufsbildungszentrums (BBZ) umsetzen konnte, wird seit Januar 2022 nicht mehr gefördert.
Vorgabe: Ziele zur Klimaneutralität erreichen
Für den Neubau des Hammelburger Schulzentrums bedeutet dies, dass die Planer und Ingenieure diesen ursprünglich im Projekt vorhergesehenen Energiestandard BEG 55 auf BEG 40 anheben müssen. Der anspruchsvollere BEG-Standard 40 soll laut Hempel ab 2030 für Neubauten zum Mindeststandard gemacht werden, damit der Bund die Ziele zur Klimaneutralität erreicht.

Die zukünftige Neuausrichtung der Gebäudeförderung durch den Bund, nach 2022, wird wohl Aspekte der Nachhaltigkeit mit als Fördergrundlage aufführen, sagte Heimpel. Deswegen seien bestimmte Planungsansätze fürs Schulzentrum, wie zum Beispiel eine Dachbegrünung und eine Holz-Hybrid-Bauweise vorteilhaft.
Nach Angaben von Landrat Thomas Bold ist die Konsequenz derzeit, dass man bezüglich der energetischen Ausrichtung etwas um Fördermittel fürs Schulzentrum bangt. Denn nachdem die Mittel des Bundes aktuell eingefroren sind, kann der Landkreis nun erst mal nicht mit den vorab in Aussicht gestellten staatlichen KfW-Zuwendungen von rund 6,75 Millionen Euro kalkulieren. Die Planer hoffen aber, im Sommer ein belastbares Ergebnis zu haben.
Günstigste von vier Varianten abgesegnet
Die Ausschussmitglieder plädierten schließlich (mit einer Gegenstimme) für die günstigste von vier Varianten, die mit Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt in Höhe von 54 660 000 Euro angesetzt ist. In dieser Summe sind unter anderem schon vorbereitende Arbeiten für den ersten Bauabschnitt, Baunebenkosten sowie vorgezogene kleinere Maßnahmen für Förder- und Realschule inbegriffen.
Nicht eingepreist sind in dieser Basisvariante allerdings zwölf weitere Ausbau-Pakete (insgesamt rund 4,95 Millionen Euro), die im Ausschuss am Dienstag eigens abgesegnet werden mussten. Dabei geht es unter anderem um die vorgesehenen Holz-Beton-Decken, die Dachbegrünung, zwei Fotovoltaikanlagen und Kunstrasen für die Sportflächen (beim Kunstrasen gab's zwei Gegenstimmen). Auch die Erhöhung des erwähnten Energiestandards auf BEG 40 verursacht zusätzliche Kosten, zum Beispiel für die Gebäudehülle.
Schonmal drüber nachgedacht? Die aus der politischen Kaste???
Jeder macht sich die Taschen voll!!!
Wer macht dann die Bauaufsicht...ein Sub-Architekt (vom Berliner bezahlt) oder ein zusätzlicher?
Bei der Ausstattung und Heizung wird ja bestimmt die örtliche HIPG genommen.