Eigentlich können sich die Hammelburger glücklich schätzen. Ihre Stadt bietet als letzte Kommune im Landkreis ein Rundum-Paket aus öffentlichem Hallen- und Freibad, sogar mit Saunalandschaft. Allerdings sind die auch von den Menschen aus den benachbarten Städten geschätzten Badefreuden über den Sommer eingeschränkt.
Wetterbedingt läuft die Freibadsaison 2024 seit ihrem Beginn am Freitag, 17. Mai, noch nicht so richtig auf Touren. Hoffnungen auf das Hallenbad werden von den Stadtwerken enttäuscht. Mit Beginn der Pfingstferien ist der öffentliche Betrieb dort bis Mitte September eingestellt worden.
Schwimmen können bis zum Ferienbeginn im Hallenbad nur noch Schulen und Vereine. Dabei empfiehlt es sich, in Bewegung zu bleiben. Denn die Wassertemperatur wird zur Energieeinsparung von 28 auf 26 Grand Celsius abgesenkt.
Nun gibt es bis in den Herbst im Landkreis Bad Kissingen kein öffentliches Hallenbad mehr. Dass es schon länger, weder in Bad Kissingen noch in Bad Brückenau, kein Hallenbad mehr gibt, schlägt sich offenbar in den Hammelburger Besucherzahlen nieder.
Das bekam Betriebsleiter Edgar Beck mit seinem Team über den vergangenen Winter zu spüren. "Die Besucherzahlen waren sehr gut", fasst er den Zustrom auf Nachfrage dieser Redaktion in Worte. So kamen seit Januar monatlich im Schnitt zwischen 5000 und 6000 Besucher ins Hallenbad. Vereine und Schulen seien da noch gar nicht mitgerechnet.
Auch beim Schwimmen unter freiem Himmel rückt Hammelburg in der Saison 2024 voraussichtlich landkreisweit stärker ins Blickfeld, nachdem Bad Brückenau durch das Aus der Sinnflut im Herbst 2023 kein öffentliches Freibad mehr hat und der Betrieb des Terassenschwimmbades in Bad Kissingen wegen den umfassenden Sanierungsarbeiten eingeschränkt nutzbar ist. Deshalb ist im Saaletalbad bei schönem Wetter mit einem stärkeren Zustrom zu rechnen. Zu beachten ist, dass an Spitzentagen durch die Baustelle am benachbarten Schulzentrum die Parksituation erschwert sein könnte.
Wetterbedingt herrscht im Saaletalbad aktuell noch Ruhe vor dem Ansturm von Badegästen. Wohl noch nicht ganz angekommen ist bei allen Badefreaks, dass das Freibad in diesem Jahr erst ab 12 Uhr, aber dann unverändert bis 20 Uhr geöffnet ist. Der fehlende Vormittag sorgt bei den zumeist betagteren Frühschwimmerinnen und Frühschwimmern nicht gerade für Begeisterung. Wie zu hören ist, schätzen sie die morgendliche Ruhe besonders, um im 50-Meter-Becken ihre Bahnen zu ziehen.
Als Grund für die Kürzung der Öffnungszeiten nennt Betriebsleiter Beck Personalmangel, nachdem zwei Beschäftigte gekündigt hätten. Unter den fünf Festangestellten stehen jetzt noch eine Fachkraft und zwei Rettungsschwimmer als Beckenaufsicht zu Verfügung. Eine Stunde früher als bisher müsse deshalb auch die Sauna bereits um 21 Uhr schließen. Die Personalplanung erschwere es zudem, dass Aufsichtskräfte laut einer Gesetzesänderung nach sechs Stunden eine halbstündige Pause einlegen müssen.
Doch bei der Personalausstattung gibt es einen Lichtblick. Froh ist Beck darüber, dass sich zu den drei vorhandenen Azubis nun zwei weitere beworben hätten, die Fachangestellte für Bäderbetriebe werden wollen. Vielen Bädern falle die Gewinnung von Personalnachwuchs aktuell nicht leicht.
Die Teilzeitkräfte inbegriffen, beschäftigt das Saaletalbad aktuell 28 Mitarbeiter. Acht davon beim Imbiss, der sich mit kleinen Snacks vom Currywurst bis zu Salaten großer Beliebtheit erfreue.
Ausgebucht sind laut Beck aktuell die Schwimmkurse von zwei externen Kräften. Personalbedingt könne das Saaletalbad Kurse in Eigenregie erst wieder ab Herbst anbieten.