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Hammelburg
Hammelburg: Die Post verteilt Briefe und Pakete jetzt aus einem neuen Zentrum
Mit dem Umzug in ein neues Verteilzentrum für den Großraum Hammelburg ist das Logistikunternehmen in eine neue Ära gestartet.
Im neuen Postverteilzentrum in Hammelburg wurde die Arbeit aufgenommen.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Im neuen Postverteilzentrum in Hammelburg wurde die Arbeit aufgenommen.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:41 Uhr

Das ehemalige Postamt in der Bahnhofstraße in Hammelburg hat seit Monatsbeginn postalisch ausgedient. Die Post AG mit ihrer Tochter DHL ist aus ihrem bisherigen Verteilzentrum in Teile des ehemaligen BayWa-Fachmarktes für Haustechnik in der Georg-Schäfer-Straße umgezogen. Mit der Immobilie hat der Hammelburger Meister für Raumausstattung Jürgen Bergander weitergehende Pläne. Er ist seit 2017 deren Eigentümer und saniert seit Kurzem komplett.

Doch zunächst zur Post: Schon 2018 waren im ehemaligen Postamt an der Bahnhofstraße die Schalter der Post AG geschlossen worden und sind seitdem in einer Agentur im Rewe-Markt an der Südumgehung angesiedelt. Das Postamt, wohl aus den 1930er-Jahren, hatte die Steuerkanzlei Henn und Fries als neuer Eigentümer 2011 zu ihren Geschäftsräumen umgebaut.

Im Hinterhof geblieben war bis vor Kurzem das beengte Postverteilzentrum. "Die Sortierung dort war nicht mehr zeitgemäß", sagt Pressesprecher Alexander Böhm auf Nachfrage dieser Redaktion zum Umzug seines Unternehmens.

Mehr Pakete, weniger Briefe

Viel großzügiger und besser erreichbar ist das neue Verteilzentrum. Damit trage das Unternehmen dem Zuwachs bei den Paketen und dem Rückgang bei den Briefen Rechnung. In der neuen Halle stehen mit Nebenräumen ebenerdig 680 Quadratmeter für die Sortierung der Post zur Verfügung. Täglich durchlaufen Briefe und Pakete für 14 Zustellbezirke mit insgesamt 2000 Haushalten in Hammelburg, Elfershausen und Wartmannsroth das Gebäude.

Überschlagsmäßig geht Presseprecher Böhm von 6000 Paketen aus, die wöchentlich von den 14 eingesetzten Zustellern bewegt werden. Angesiedelt seien an dem neuen Standort insgesamt 20 Arbeitsplätze. Angeliefert werden die Pakete mit Lastzügen aus dem Paketzentrum in Kitzingen sowie den Briefzentren aus Bamberg und Würzburg.

Auch bei der Verteiling vor Ort gibt es Neuerungen, erläutert Böhm. Auf den Touren durch ihre Bezirke nehmen Zustellerinnen Zusteller Pakete und Briefe gleichzeitig mit. Zunächst werden dazu noch VW-Busse mit Dieselmotoren eingesetzt. Fahrräder und Handkarren brauche es nicht mehr.

Umstellung auf E-Transporter

Nach und nach soll die Zustellung durch E-Transporter erfolgen. 20.000 dieser Fahrzeuge seien  bundesweit bereits im Einsatz. "Wann die Umstellung des Fuhrparks in Hammelburg abgeschlossen sein wird, richtet sich auch danach, wie der Hersteller mit der Produktion nachkommt", erläutert Böhm.

Neu anlegen ließ Gebäudeeigentümer Bergander 20 Parkplätze samt Ladesäulen für die Zustellfahrzeuge und 15 für die Bediensteten der Post. Ohne großes Rangieren können auf dem Gelände nun auch zwei Lastwagen zum Entladen abgestellt werden.

Fachgeschäft für Raumausstattung zieht um

Als einen weiteren Schritt plant Jürgen Bergander voraussichtlich für das kommende Jahr den Umzug seines Fachgeschäftes für Raumausstattung mit insgesamt zehn Beschäftigten aus der Kissinger Straße in die Verkaufsräume an der Georg- Schäfer-Straße. Am aktuellen Standort ist er seit 1999 ansässig. Die frei werdenden Geschäftsräume mit 550 Quadratmetern sowie 200 Quadratmeter Lagerfläche und 15 Parkplätze stehen dann für eine neue Nutzung bereit.

Im Gewerbegebiet Thulbafeld werden für die Präsentation seines Sortiments an Parkett, Gardinen und Sonnenschutz ähnlich große Ausstellungsflächen zur Verfügung stehen.        

Insgesamt blickt der 52-jährige Meister für Raumausstattung und Parkettverlegung auf die Ausübung seines Handwerkes in fünfter Generation. Dabei sind in der Betriebsführung auch Andrea Bergander und Sohn Elias, der ebenfalls das Handwerk erlernt hat.

Die Immobile im Gewerbegebiet Thulbafeld hat eine bewegte Geschichte. Bis 2007 war dort ein BayWa-Fachmarkt für Haustechnik untergebracht. Von hier aus wurden überregional Fertighäuser mit Installationen ausgestattet. Nach dessen Aus zog 2008 ein Sonderpreis-Baumarkt ein. Gegen 2012 betreute aus den Büros des Gebäudes eine 40-köpfige Bauleitung die Verlegung der Gasleitung von Sannerz nach Rimpar.

Zum Höhepunkt der Flüchtlingswelle aus Syrien 2015 diente der Bau dem Bezirk als Notunterkunft für Flüchtlinge. Zuletzt war dorthin vorübergehend die Werkstatt der Lebenshilfe Hammelburg für den Neubau in der Berliner Straße ausquartiert.                     

Übrigens taucht das neue Verteilzentrum nicht mehr in Telefonverzeichnissen auf und Publikumsverkehr soll es dort nicht geben, so Pressesprecher Böhm. Dort einer daheim verpassten Zustellung nachzugehen, mache keinen Sinn, weil das bei den straffen Arbeitsabläufen keinen Erfolg verspricht.

 
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