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Bad Kissingen
Eilantrag abgelehnt: Paddelverbot auf der Fränkischen Saale im Landkreis Bad Kissingen bleibt vorläufig in Kraft
Ein Eilantrag gegen das Paddelverbot auf der Saale ist vor dem Verwaltungsgericht Würzburg gescheitert. Warum die Justizbehörde dem Landratsamt recht gibt.
Weite Strecken der Fränkischen Saale im Landkreis Bad Kissingen bleiben für Bootstouren erst einmal tabu.
Foto: Karl-Josef-Hildenbrandt | Weite Strecken der Fränkischen Saale im Landkreis Bad Kissingen bleiben für Bootstouren erst einmal tabu.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 26.04.2024 02:48 Uhr

Schlechte Aussichten für die Kanusaison 2024 auf der Fränkischen Saale im Landkreis Bad Kissingen:  Die 4. Kammer des Bayerischen Verwaltungsgerichts Würzburg hat einen Eilantrag gegen das sogenannte Paddelverbot des Landratsamts Bad Kissingen abgelehnt.

Seine Entscheidung verkündete das Gericht am Montagnachmittag, 15. April 2024, per Pressemitteilung. Das bedeutet, dass das Paddelverbot vorläufig in Kraft bleibt.

Das Landratsamt hatte mit Allgemeinverfügung vom 9. Februar 2024 das Befahren der Fränkischen Saale mit kleinen Fahrzeugen ohne eigene Triebkraft auf der nahezu gesamten Strecke im Landkreis Bad Kissingen bis auf Weiteres verboten.

Hiergegen wendete sich der Antragsteller als aktiver Kanusportler und direkter Anrainer der Fränkischen Saale mit einer Klage. Dahinter stand auch der Bayerische Kanuverband. Die Hoffnungen der Kläger wurden nun enttäuscht.

Verwaltungsgericht sieht "abstrakte Gefahr für Leben und Gesundheit"

Denn die Allgemeinverfügung ist nach vorläufiger Einschätzung der Kammer rechtmäßig. Das Gericht hat die Entscheidung damit begründet, dass nach derzeitigem Kenntnisstand auf der gesamten Strecke der Fränkischen Saale im Landkreis Bad Kissingen – mit Ausnahme der zwei in der Allgemeinverfügung ausgenommenen Gewässerteilstrecken – eine abstrakte Gefahr für Leben und Gesundheit bestehe.

Der Allgemeinverfügung des Landratsamts, so die Richter weiter, liege die ausreichend gesicherte Prognose zugrunde, dass mehrere Tausend Bäume entlang der Fränkischen Saale eine überdurchschnittlich hohe Bruchgefahr aufweisen.

Das Paddelverbot stelle auch keinen unverhältnismäßigen Eingriff in die Grundrechte des Antragstellers, insbesondere in das Grundrecht auf Naturgenuss oder den Gleichbehandlungsgrundsatz, dar. Gegen den Beschluss kann Beschwerde zum Bayerischen Verwaltungsgerichtshof erhoben werden.

Geklagt hatte auch das Hotel Nöth im Hammelburger Stadtteil Morlesau. Wie viele andere Tourismusbetriebe spricht die Wirtsfamilie dort von einem folgenschweren Eingriff in die wirtschaftliche Substanz ihres Betriebes.

 
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  • Stefan Krug
    die Natur freut sich
    wenn ihr nicht so viele Menschen auf den Sack gehn...
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  • Walter Weiss
    Schade, dass die MainPost hier wieder mal sehr unzulänglich berichtet.
    Das Problem ist der Begriff der "abstrakten Gefahr", er ist nämlich im Sicherheits- u Verwaltungsrecht anders definiert: Eine abstrakte Gefahr ist eine Sachlagen, aus der nach allg. Lebenserfahrung Gefahren im Einzelfall entstehen können. Das ist die Vorraussetzung für eine Allgemeinverfügung wie in diesem Fall. Dazu gehören z.B. auch Allgemeinverfügungen zum Leinenzwang etc. Das heißt nicht, dass die Gefahr theoretisch besteht, sondern der Gefahrenmoment durchaus vorhanden ist - man weiß aber z.B. nicht welcher der Bäume es sein wird.
    Leider hat es eine anderer schon geschrieben: Wenn etwas passiert, wird dann wieder geschrienen (siehe Ringpark) warum die Behörden nicht reagiert haben.
    Die Frage nach den Behörden stellt sich aber in der Tat: Das Problem ist sicher nicht neu und auch jetzt schon seit Wochen bekannt. Irgendwem gehören die Bäume ja und der Eigentümer wäre hier in der Pflicht zur Gefahrenabwehr.
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  • Peter Koch
    Dann müssten aber alle Strassen und Wege auf die Bäume fallen könnten gesperrt werden. Gestern und letzte Nacht fielen ja wieder viele Bäume auf Strassen und mehrere Menschen wurden verletzt. Man könnte natürlich auch alle Bäume fällen die auf Strassen usw. fallen könnten.
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  • Walter Weiss
    Das kann man so eben nicht pauschal sagen. Es gibt ja einen Grund - ich zitiere hier aus einem MainPost-Artikel: "Der Baumbestand am Ufer sei überaltert, erklärt Behördenleiterin Birgit Imhof. Viele Bäume seien durch Pilzbefall, Biberfraß oder die extreme Trockenheit und Hitze beschädigt."Und die gestrige Nacht kann man wohl auch kaum vergleichen, da die Bäume ja aufgrund eines Stums umgestürtzt sind - bei so einem Wetter wird ja wohl kaum einer mit dem Kanu unterwegs sein.
    Und nochmal: Warum haben sich die Eigentümer nicht um die Bäume gekümmert und warum halten die Profiteure (Gastronomie, Tourismus, Vereine) die Hände weg, wenn es so wichtig ist? Irgendwie schon schizophren: Alles muss ordentlich geregelt, jeder gut geschützt sein - aber wenn das passiert, dann ist das Geschrei groß.
    Ach ja: Es geht ja nicht darum möglichst viel Bäume zu fällen, es geht um eine Baumpflege (dazu gehört auch Beschnitt und Aufforsten).
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  • Helga Scherendorn
    Bananenrepublik, aber durch den Wald laufen geht noch? auf eigene Gefahr?
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  • Martin Heberlein
    Es ist die verschärfte Wissing-Methode: Erst jahrelang nichts tun und dann Fahrverbote androhen.
    Hier: Erst jahrelang nichts tun und dann Paddelverbote erlassen. Eigentlich sind die zuständigen Behörden durch Vernachlässigung ihrer Pflichten (Ufersicherung) verantwortlich für die jetzt entstehenden Schäden.
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  • Peter Bartosch
    "Es ist die verschärfte Wissing-Methode: Erst jahrelang nichts tun und dann Fahrverbote androhen."

    Bitte erklären Sie doch was Hr. Wissing jahrelang nicht gemacht hat.
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  • Martin Heberlein
    Keine Tempolimits, keine Abschaffung des Dienstwagenprivilegs (das sind die dicksten Karren), keine Abschaffung der unsinnigen Regeln, Schadstoffklassen nach Gewicht einzuordnen, keine konsequente Förderung des Ausbaus von Ladestationen usw. usw. Haben alles seine CSU-Vorgänger eingebrockt, ich weiß. Dazu das Festhalten am Verbrenner mit unrealisischen Träumereien von alternativen Brennstoffen. Aber erst zu argumentieren, ein Tempolimit gehe nicht, weil das "die Leute nicht wollen" und dann Fahrverbote androhen???
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  • Peter Bartosch
    Warum sollte er ein Tempolimit einführen?
    Bei den Koalitionsverhandlungen wurde von der FDP ein einführen eines Tempolimits ausgeschlossen und dabei bleibt es.
    Und das ist gut so.
    Ich mag keine Umfaller gegen Grüne Ideologie.
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  • Martin Heberlein
    Weil er so die auch im Koalitionsvertrag festgelegten CO2-Obergrenzen in seinem Ressort krachend verfehlt. Und sich jetzt hinter anderen Ressorts versteckt, die ihre Arbeit gemacht haben.
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  • Walter Weiss
    Ist es wirklich die Behörde - oder waren es die Eigentümer, oft Privatbesitzer, welche sich die Einmischung in ihre Eigentumsrechte verbitten. Ja, sicher gibt es auch öffentliche Grundstücke - aber vieles ist dann halt doch Privateigentum.
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  • Arnold Friedrich
    Täglich bekommt der Bürger zu hören, die Grünen sind die reinste Verbotspartei.
    Ich liege doch richtig, das der Landrat Bad Kissingen der CSU angehört?
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  • Hiltrud Erhard
    Sie haben weder die Allgemeionverfügung, noch das Urteil dem Inhalt nach verstanden, sonst würden Sie nicht diesen Beitrag schreiben. Hier geht es nicht um etwas zu verbeiten sondern um jemanden zu schützen!
    Rest kopfschüttelnd geschenkt!
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  • Erich Spiegel
    Diejenigen, die meinen die Sperre sei unnötig sind die ersten die vor Gericht ziehen wenn ihnen ein Ast auf den Kopf fällt. Leider kommt es immer wieder zu Todesfällen durch umgefallene Bäume wie letztes Jahr in Würzburg in einem Park
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  • Thomas Ammersbach
    alle Bäume schnell weg, oder die Paddel , könnte ja die am Ufer stehenden Bäüme unterspülen. bevor eine abstrakte Gefahr für Leben und Gesundheit besteht.Der Irsinn nimmt seinen Lauf.
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  • Roland Albert
    Ein deutsches Sprichwort besagt, dass eine Krähe keiner anderen die Augen raushackt.
    Bezogen auf unsere Verwaltungen : ein wahres Wort…
    Keiner hat den A… in der Hose.
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  • Stefan Fuchs
    Eine abstrakte Gefahr geht auch vom Autofahren aus.
    Leute lasst euer Auto stehen , und geht zu Fuß.
    Aber Vorsicht, Abstand halten vor womöglich umfallende Bäume bei Windstärke1
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  • Ralf Eberhardt
    Eine von drei Definitionen aus dem Duden: "sich [nur] im Gedanklichen, Theoretischen bewegend [und keinen unmittelbar feststellbaren Bezug zur Wirklichkeit habend" . Da gefällt mir besonders die letzte Einschätzung. Die passt zu unserer Verwaltung und Legislative sehr gut.
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  • Peter Koch
    Eine mindestens abstrakte Gefahr für Leben und Gesundheit geht auch von allen Treppen im Landratsamt Bad Kissingen und auf seinem Grundstück aus.
    Ich schlage deshalb vor dieses Landratsamt zu schließen. Jedes Jahr sterben in Deutschland 40 Menschen bei meldepflichtigen Treppenstürzen und 2000 werden dauerhaft geschädigt.
    https://vorschriften.bgn-branchenwissen.de/daten/bgn/report/report03/treppe.htm
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  • Dietmar Eberth
    Bei den Ursachen für die Treppenstürze trägt aber nicht das Landratsamt die Verantwortung.
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