
Vollkommen unvorbereitet sind Karolin und Emmanuel Monteiro Dantas durch das vom Landratsamt ausgesprochene Kanu-Verbot auf der Saale im Landkreis Bad Kissingen getroffen worden. Dieses Freizeitangebot hat sich zu einem wichtigen Standbein des Familienbetriebes in vierter Generation gemausert. Das Paar betreibt das Hotel Nöth in Hammelburg.
"Erst im Herbst haben wir einen neuen Bootsanhänger gekauft", sagt Wirt. Auch die Ausstattung für die 14 hoteleigenen Kanus wurde aktualisiert. Da könne man kaum glauben, dass der Bootstourismus dieses Jahr ins Wasser fallen soll. Doch die neue Bootssaison hat das Paar so gut wie abgeschrieben - und deswegen vor dem Verwaltungsgericht Würzburg gegen die Sperrung geklagt.
"Geht an die Substanz des Betriebes"
"Mit der Klage wollen wir zeigen, dass wir uns nicht so einfach mit der Sperrung abfinden können", sagt Karolin Monteiro Dantas. "Das Verbot geht an die Substanz des Betriebes", verrät sie. Und weiter: "Nichts ist für die Saison richtig planbar."
Denn das Hotel ist ein Saisonbetrieb. Die 13 Doppelzimmer sind an den Sommerwochenenden zwischen Mai und Mitte September bei schönem Wetter oftmals voll ausgebucht. Vor allem Gäste aus den Ballungsräumen schätzen die Ruhe in der Abgeschiedenheit.
Mix an Freizeitmöglichkeiten ist beeinträchtigt
Bisher punktete das Hotel mit seinem Mix an Freizeitmöglichkeiten. Hier kehren Familien und Motorradfahrer ein, die den Stadtteil Morlesau auch wegen seiner Wandermöglichkeiten schätzen. Beliebt seien zur Ergänzung Fahrten mit den hoteleigenen Kanus. Bei Touren von der Westheimer Mühle oder Hammelburg aus ist der Gastronomiebetrieb ein beliebter Schlusspunkt, wo der Tag locker ausklingen kann. Jetzt zeichne sich ein drastischer Einschnitt bei den Buchungen ab.
Dass wenig weiter flussabwärts an der Landkreisgrenze zu Main-Spessart das Paddelverbot endet und man nach dort ausweichen könnte, sei kein Ersatz für Bootsfahrer, erklärt der Wirt. Denn die Wassersportler schätzen den Ausklang ihrer Touren in Morlesau, wo Hausgäste ohne Transfer erst mal zur Erholung auf ihre Zimmer können.

Hauseigene Anlegestelle
Zudem locke der 7000 Quadratmeter große Biergarten neben den Hausgästen auch externe Bootsfahrer. Viele der 70 Plätze dort werden an den Nachmittagen wohl künftig leer bleiben, wenn keine Kanu-Gruppen mehr an der eigenen Anlegestelle festmachen, fürchten die Betreiber.
"Es gibt schon Gäste, die fragen, ob es den Biergarten weiter geben wird", sagt die Wirtin. Doch dazu beruhigt sie: Auch 2024 soll es den Biergarten geben. Zumal die Wirtsfamilie 2021 unter dem Eindruck der Corona-Pandemie in die Ausstattung investiert und einen schicken Foodtruck angeschafft hatte.
Buchungen bleiben aus
Nun überlege man, wie man die sich abzeichnenden Gäste-Ausfälle kompensieren könne. Gedacht sei an eine frühere Öffnung des Biergartens an den Sonntagen bereits ab 11 Uhr.
Unklar bleibe, in welchem Umfang man angesichts der veränderten Situation den bisher drei Teilzeit-Servicekräften eine Beschäftigung in Aussicht stellen kann. "Da ist Planung eine echte Herausforderung", so Monteiro Dantas. Ausgeblieben seien bisher schon etliche Buchungen für den Sommer von Bootsgruppen vom Campingplatz an der Rossmühle.
Gar nicht verstehen kann der Wirt, warum das Wasserwirtschaftsamt die Uferpflege im Landkreis Bad Kissingen aus seiner Sicht so lange schleifen ließ. Hautnah bekommt er die Folgen gemeinsam mit seinem Schwiegervater am Pfeiler der Morlesauer Brücke in der Saale vor dem Biergarten zu spüren, wenn beide nach Hochwasser im Frühjahr regelmäßig mit starkem körperlichen Einsatz in Wathosen Treibgut aus dem Wasser holen.
Nächste Einschränkung in Sicht
Vor fünf Jahren hatte das junge Wirtsehepaar den Familienbetrieb übernommen. "Corona haben wir mit einem blauen Auge überstanden", schildert die Wirtin. Jetzt müssten die Coronahilfen zurückzahlt werden. Insgesamt sei der administrative Aufwand dadurch gestiegen. Nun drohe ein weiteres Ungemach.
Die bevorstehenden Umleitungen im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt Diebach werden wohl ebenfalls Gäste kosten. "Dabei hätten wir uns einfach etwas Normalität gewünscht", bringt Emmanuel Manteiro Dantas seine Enttäuschung auf den Punkt.
Dass hier, siehe Samstags-Brief Landrat, mit der größtmöglichen Keule - der "Gefahr für Leib und Leben" - jeder Widerspruch moralisch im Keim zu ersticken versucht wird ist so abseitig wie bayrisch-üblich, wenn es um das Unvermögen der CSU geht.
So etwas muss doch von allen, die auf das Wahlmantra vom "Paradies" Bayern" wieder einmal hereingefallen sind, das die CSU wie eine Monstranz vor sich herträgt, als hätte sie die Landschaft geschaffen, wie eine Ohrfeige vorkommen.
Wer glaubt, dass das in anderen Bundesländern anders sein will, glaubt auch an den Osterhasen.
In diesem Sinne: Frohe Ostern
Ein Vorschlag wäre es beim wasserwirtschaftsamt mal nachzufragen , wann die endlich in die Pötte kommen und
die sogenannten " Gefahrenstellen " endlich einmal beseitigen .