
Dozenten und Dozentinnen aus Bad Kissingen vermitteln künftig Wissen an Studierende der Universität Würzburg. Dabei geht es um digitale Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin, schreibt CSU-Innenstaatssekretär Sandro Kirchner in einer Pressemitteilung.
Wer in Würzburg im sechsten Semester Humanmedizin studiert, hat demnach künftig die Möglichkeit, ein Unterrichtsmodul zur "Digitalisierung in der Medizin" zu belegen, das er dann an Praxistagen auch in Bad Kissingen absolviert. Start soll bereits zum nächsten Wintersemester sein, so Kirchner weiter.
Strukturen und Netzwerke effizienter nutzen
Hierzu haben die Universitätsmedizin Würzburg, die Zweigstelle des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Bad Kissingen und das Zentrum für Telemedizin (ZTM) Bad Kissingen, auf Kirchners Anstoß hin, wie es heißt, nun eine neue Kooperation vereinbart.
Die Idee dahinter sei gewesen, vor Ort vorhandene und neu dazugewonnene Strukturen und Netzwerke, wie zum Beispiel das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit oder das Zentrum für Telemedizin, besser und effizienter für Studierende zu nutzen. Kirchner: "Gemeinsam wollen wir so Zukunftsimpulse setzen und damit einen wichtigen Beitrag für die medizinische Versorgung in unserem ländlichen Raum leisten. Mit dieser Kooperation haben wir die große Chance, mehr Mediziner für unsere Heimat zu gewinnen."
Gemeinsam eine Vorreiterrolle einnehmen
"Mit dem neuen Modul nehmen wir nun gemeinsam eine Vorreiterrolle ein und vermitteln Inhalte, die für angehende Medizinerinnen und Mediziner von immer größerer Bedeutung sind", wird Professor Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät Würzburg, in der Pressemitteilung zitiert. Dabei gehe es um die Themenschwerpunkte "Daten und Recht", "Künstliche Intelligenz", "E-Health-Anwendungen" sowie "Informationssysteme im Gesundheitswesen".

Die Ausbildungsinhalte sollen ab dem Wintersemester 2023/24 sowohl durch neue Seminare in Würzburg sowie bei ganztägigen Exkursionstagen zum Thema Rehabilitation in Bad Kissingen erfolgen.
Leuchtturm-Charakter in Unterfranken
Damit werde die langjährige Zusammenarbeit der genannten Akteure weiter ausgebaut, heißt es weiter. Denn durch die Einrichtung von zwei Professuren am LGL seien in der Vergangenheit die Bereiche Klinische Epidemiologie und Versorgungsforschung bereits weiter wissenschaftlich gestärkt, sowie um die Bereiche Prävention und Gesundheitsförderung ergänzt worden.
Das in Bad Kissingen angesiedelte ZTM habe zudem, so Kirchner weiter, seit etlichen Jahren schon Leuchtturm-Charakter in Unterfranken und leiste mit seinen Kompetenzen und IT-Entwicklungen einen wichtigen Beitrag für die digitale Vernetzung der unterschiedlichen Akteure in der Region.
Als akademische Lehreinrichtung der Universität Würzburg trage zudem, wie Kirchner hervorhebt, die Deegenberg-Reha-Klinik in Bad Kissingen schon länger in entscheidendem Maß zur Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses bei und sei durch die Entwicklung von interdisziplinären Reha-Konzepten ein wichtiger Partner in der Versorgungsforschung.