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BAD KISSINGEN
Institut für Kurortmedizin: Der Leiter kommt von der Charité
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:03 Uhr

Die Hoffnung, sich Hochschulstandort nennen zu dürfen, hegt Bad Kissingen schon lange. Nun rückt die Verwirklichung des Wunsches einen Schritt näher.

Die bereits vor eineinhalb Jahren angekündigte Brückenprofessur am künftigen Institut für Kurortmedizin und Gesundheitsförderung in Bad Kissingen ist besetzt. Nach gemeinsamen Angaben von Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und Universität Würzburg, die bei dem Vorhaben kooperieren, hat Prof. Thomas Keil diese Position inne.

Aufgaben an der Uni Würzburg

Keil leitet nicht nur das Institut am Standort Bad Kissingen. Er ist auch neuer Professor am Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie an der Universität Würzburg. Zuvor war er außerplanmäßiger Professor an der Charité in Berlin.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml bezeichnet Keil in der gemeinsamen Mitteilung von Universität und LGL als „ausgewiesenen Experten für Prävention und Gesundheitsförderung“. Er werde „die Verbindung von Praxis und Wissenschaft am Kurort Bad Kissingen vorantreiben“. Ziel des Kissinger Instituts sei, so die Ministerin weiter, „zielgruppenspezifische Konzepte im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln, um die bayerischen Kurorte und Heilbäder bei der Weiterentwicklung ihres medizinischen Angebots zu unterstützen“.

Klassische Domänen der Heilbäder

Das sind Felder der Medizin, deren Erforschung nicht nur in Bad Kissingen auf ein echtes Bedürfnis trifft. Denn Kur, Reha und Prävention, die klassischen Domänen der Heilbäder, kämpfen schon lange darum, dass ihre Leistungen wieder ernster genommen werden.

Andreas Zapf, der Präsident des LGL, attestiert Keil „herausragende Referenzen und breite Expertise in der Präventions- und Versorgungsforschung“. Prof. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Würzburg, erklärte: „Durch die neueingerichtete Professur in Kooperation mit dem LGL wird eine wissenschaftliche Plattform zur Entwicklung von Präventionsstrategien und deren direkten Transfer in die Praxis geschaffen.“ Außerdem setze die Verbindung zwischen Theorie und Praxis „neue Impulse für die Ausbildung der Medizinstudierenden“.

Wirksamkeit von Prävention

Er sei gerne Wissenschaftler, wird Keil selbst in der gemeinsamen Mitteilung von LGL und Uni Würzburg zitiert. Er wolle auch das neue Institut in Bad Kissingen wissenschaftlich ausrichten: „Dabei ist mir wichtig, dass wir mit qualitativ hochwertigen Studien die Wirksamkeit präventiver und gesundheitsfördernder Konzepte sowie therapeutischer Interventionen untersuchen.“

Keil werde sich „federführend der Ausarbeitung und Analyse von zielgruppenspezifischen Angeboten der Gesundheitsförderung und Prävention im ambulanten Sektor widmen“ und zwar vor unter anderem ausgewählten bayerischen Kurorten und Heilbädern, teilen die beteiligten Einrichtungen weiter mit.

Schrittweiser Aufbau der LGL-Außenstelle

Das Institut für Kurortmedizin und Gesundheitsförderung in Bad Kissingen solle einmal über acht Stellen verfügen, hieß es bei der Vorstellung der Brückenprofessur im März 2017 in Würzburg. Professur und Institut sind Teil eines insgesamt deutlich größeren Projekts im Rahmen der von Ministerpräsident Markus Söder bereits in seiner Zeit als Finanz- und Heimatminister betriebenen Behördenverlagerung. Das LGL errichtet in diesem Zusammenhang in Bad Kissingen eine neue Außenstelle. Dort sollen bis 2025 schrittweise insgesamt 100 Beschäftigte ihren Dienst antreten.

Residieren werden das Institut und die Außenstelle des LGL dereinst im Kurhausbad und im benachbarten Neumann-Flügel. Die werden dafür zurzeit umgebaut.

 
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