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Bad Kissingen
Aus für den Landesgartenschau-Traum: Absage für Bad Kissingen
Die Kurstadt wird vorerst nicht Austragungsort einer Landesgartenschau. Wie der Oberbürgermeister auf die Absage reagiert und welche Städte das Rennen gemacht haben.
Die Neugestaltung des Sportparks Bad Kissingen sollte bei der Landesgartenschau auch eine Rolle spielen. Daraus wird nun zumindest in diesem Rahmen nichts werden.
Foto: Simon Snaschel | Die Neugestaltung des Sportparks Bad Kissingen sollte bei der Landesgartenschau auch eine Rolle spielen. Daraus wird nun zumindest in diesem Rahmen nichts werden.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Ganz überraschend kam die Mitteilung des Bayerischen Umweltministeriums am Mittwoch für das Rathaus offenbar nicht: Bad Kissingen ist im Rennen um eine Landesgartenschau in den Jahren 2028 bis 2032 ausgeschieden. Durchgesetzt haben sich demnach als Austragungsorte die Städte Penzberg (2028), Günzburg (2029), Nürnberg (2030), Schrobenhausen (2031) und Langenzenn (2032).

Zwischen den Zeilen ist aus der Begründung herauszulesen, dass die Bad Kissingen möglicherweise zu viele Grünflächen hat, um die Aufwertung durch eine Landesgartenschau nötig zu haben. Denn Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte zur getroffenen Auswahl: "Landesgartenschauen geben Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels im urbanen Raum: Sie bringen grüne Oasen in die Städte, fördern Naherholung und ermöglichen Naturerlebnisse vor Ort. Stadtklimaschutz ist eine zentrale Aufgabe der Gegenwart." Das zeige dieser Hitzesommer sehr deutlich.

Ausgearbeitete Ideen für die Stadt Bad Kissingen liegen trotz der Absage vor

In ihrem Bewerbungskonzept für die Schau jedenfalls hat die Stadt Bad Kissingen reichlich vorhandenen Naherholungsraum für wünschenswerte Optimierungen überplant. "Das ist schade, aber kein Beinbruch", kommentierte Oberbürgermeister Dirk Vogel die Absage in einer schriftlichen Stellungnahme. Und weiter: "Mein Ziel war immer, Ideen zur Fortentwicklung des Welterbes zu generieren und mit der Landesgartenschau umzusetzen. Die ausgearbeiteten Ideen, wie unsere Generation Akzente für alle in unserem Welterbe setzen kann, liegen jetzt auf dem Tisch."

Aus für den Landesgartenschau-Traum: Absage für Bad Kissingen

Gleichzeitig blickt Vogel zuversichtlich voraus: "Nun werden wir andere Wege suchen." Außerdem versucht er, der Entscheidung etwas Gutes abzugewinnen. "Angesichts der Regularien, die mit der Durchführung einer Landesgartenschau auf uns zugekommen wären, verschafft es uns vielleicht sogar Beinfreiheit." Ausdrücklich dankt der Oberbürgermeister allen Beteiligten aus der Verwaltung, dem Stadtrat und der Bürgerschaft, die über das normale Maß hinaus engagiert gewesen seien, "und es hoffentlich bleiben".

Ideen für Projekte im Rahmen der Gartenschau hatte Landschaftsarchitekt Raimund Böhringer (Wunsiedel) Anfang Februar reichlich vorgestellt . Als "Kissinger Aufgabe" bezeichnete es Böhringer dabei, Quartiere zu entwickeln und zusammenzuführen. Fünf Bausteine der Schau schwebten dem Experten vor: Der Bahnhof, die Stadtgärtnerei, der Ballinghain und im Anschluss daran in der Südstadt der Umgriff von Schlachthof, Lindesmühle sowie Saaleufer mit Campingplatz und Bürger-Sportpark.

330 Meter lange Fußgängerbrücke hätte ein besonderer Blickfang werden können

Als besonderen Coup regte Böhringer den Bau einer rund 330 Meter langen Fußgänger-Brücke über den Ostring, das Stadtwerke-Gelände bis hin zum Schlachthof an. Leichter erreichbar wäre durch diesen Brückenschlag das Terrassenschwimmbad und das benachbarte Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei. Hier hätte er der Bevölkerung Flächen zum Gärtnern ("Urban Gardening") angeboten.

Der Hans-Weiß-Sportpark hätte als Bürger-Sportpark mit zwei Spielfeldern und der Möglichkeit für "niederschwellige" Sportangebote bereitgestellt werden können. Denkbar wäre auch eine Brücke über die Saale zum Campingplatz mit einem Strandbad und besserer Radanbindung an das südliche Saaletal gewesen.

Aus all dem wird nun zumindest im Rahmen einer Landesgartenschau nichts. Zum geschätzten Investitionsvolumen von zehn Millionen Euro hatte sich die Stadt immerhin Zuschüsse von sechs Millionen Euro erhofft. Für die Bewerbung waren rund 90.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Wie geht es nun weiter? "Zu einer erneuten Bewerbung für die Zukunft können wir heute noch nichts sagen", so Pressesprecher Thomas Hack auf Nachfrage dieser Redaktion. Die nächsten Landesgartenschauen in der Region finden in Fulda (2023) und Schweinfurt (2026) statt.

 
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Kommentare
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  • klafie
    warum denkt man eigentlich bei solch einer langen trockenheit noch an landesgartenschau? unnötiges wasser auszugeben muß jetzt nicht sein. wir werden es immer mehr erleben, dass solche trockenjahre wie heuer uns in den nächsten 20 jahren beschäftigen. da braucht es keine landesgartenschau. blumen sind zwar sehr schön, wasser ist aber lebenswichtig!
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Tatsächlich ist KG entlang der Saale wunderschön. Das Konzept für eine LGS im Bereich Bahnhof, Schlachthof, Schwimmbad und Sportpark haben mich keinesfalls überzeugt - und die Jury wohl auch nicht. Irgendwann nach 2032 mit neuen Ideen.
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  • fuchs-josef@t-online.de
    Das ist aber wirklich sehr sehr schade mit der Gartenschau 😂👏👍
    Und was passiert jetzt in KG
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  • Funkenstern
    Na, dann ist dieser Hirnsch… ja endlich vom Tisch. Es wird Geld gespart, welches eh nicht so verfügbar gewesen wäre, wie es dem Steuerzahler suggeriert wurde.
    Wir haben eine fähige Stadtgärtnerei, welche ein höheres Budget verdient.
    Zurück zu den Wurzeln. Ich erinnere mich an fantastische Pflanzen und Arrangements.
    Dr . Vogel, auf gehts… nicht immer auf München vertrauen sondern auf die eigene Stärke setzen.
    Wir können das…
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Stimmt!
    Bad Kissingen ist entlang der Saale so schön, dass man es mit so einer Gartenschau nur verschandeln könnte.
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