
Länger diskutierte der Stadtrat darüber, ob sich die Stadt Bad Kissingen für die Veranstaltung einer Landesgartenschau zwischen den Jahren 2028 und 2032 bewerben soll. Die Haltung zu dem Vorhaben war quer durch die Reihen überwiegend positiv. Vorab hatte es Martin Richter-Liebald als Geschäftsführer der Bayerischen Landesgartenschau GmbH mit seiner Überzeugungsarbeit nicht sonderlich schwer.
Es handele sich bei den seit 40 Jahren ausgerichteten Veranstaltungen längst nicht nur um "Blümchenschauen", sondern hier würden langfristig städtebauliche Defizite korrigiert. Die Stadtverwaltung hatte bei Vorbesprechungen bereits mit einer möglichen Gestaltungsachse vom Ballinghain am Ostring über den Schlachthof und das E-Werk bis zum Hans-Weiß-Sportpark und durch die Stadt, entlang der Unteren Saline, eventuell sogar bis zum Klaushof gepunktet.
Lukrativ erscheint eine Bewerbung auch deshalb, weil bei einem Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro eine Förderung von 60 Prozent in Aussicht steht. Falls sich die EU mit Fördermitteln beteiligen würde, sähe die Finanzierung des Investitionshaushalts für die Stadt sogar noch besser aus.
Mit größeren Risiken ist dagegen der Durchführungshaushalt behaftet, der sich unter anderem aus Eintrittsgeldern und Sponsoring speisen soll. Angesicht der sich bietenden Chancen stimmten aber bis auf zwei Stadträte alle einer Interessensbekundung für die Bewerbung zu. Die Kritiker wollten sich eher bisher unerledigten "Hausaufgaben" zuwenden.
Bis April 2022 will die Stadtverwaltung ein Bewerbungskonzept ausarbeiten. Nach Schätzung der Verwaltung werden dafür 90 000 Euro fällig, die aus den Haushalten 2021 und 2022 bestritten werden sollen.
Herzlichen Dank an Dirk Vogel und an die Mitglieder des Stadtrats!