Dieses Schicksal droht auch den 13 Familien von Aldeia de Munduruku. Fast zwei Stunden ist man mit dem Boot zu dem indigenen Dorf unterwegs. Die Ureinwohner leben im Einklang mit dem Fluss, er hat religiöse Bedeutung. Wird er gestaut, geht ihr Dorf unter. Eine Umsiedlung? Dann verlieren die Munduruku ein Stück ihrer Seele. Häuptling Valto Datie Munduruku formuliert es drastischer: „Wenn der Staudamm kommt, bringt uns die Regierung um.“
Dabei könnte es ausgerechnet das kleine Dorf Aldeia mit seinen 51 Ureinwohnern sein, das die 7,6 Kilometer lange und 53 Meter hohe Staumauer vielleicht noch verhindert: Wird ihr Land formal als Indio-Gebiet ausgewiesen und festgeschrieben, dürfte ihr Dorf nicht geflutet werden. Die Zeit drängt. Im Februar – just, wenn in Würzburg die Misereor-Fastenaktion nach Brasilien blickt – soll der Auftrag für den ersten und größten dieser fünf Tapajós-Staudämme vergeben werden.
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