Frieß war mit dabei, als im Keller des Spitals der Stein-Wein für die Königin verkostet und ausgesucht wurde.
Frieß war auch an der Entstehung des Weines beteiligt. Schon bei seinem Amtsantritt 1962 hat er den Ehrgeiz entwickelt, auch hochkarätige Weine zu machen. Obwohl es ein schwieriger Herbst war, hat er mit viel Mühe eine Beerenauslese hinbekommen – „mit dem höchsten Mostgewicht in ganz Deutschland“, wie er erzählt. Nach schwierigen Jahren mit geringen Erträgen sei 1963 ein gutes Durchschnittsjahr mit reichlich Zechweinen gewesen. „Ein trockener Herbst brachte wenig Edelfäule, aber der Ehrgeiz war da, und so haben wir am Stein diese Silvaner-Auslese gemacht.“ Wie dieser Wein der Queen gemundet hat, darüber ist nichts berichtet. Aber in der Schatzkammer des Spitals lagern noch ein paar wenige Bocksbeutel dieses historischen süßen Tropfens, streng bewacht vom heutigen Weingutsleiter.