Lelgemann: Ich gehe davon aus, dass sie einen sehr großen Einfluss haben. Nehmen sie die Konventionen der Vereinten Nationen. Da wurden zuerst Rechte für Frauen, dann für Kinder und jetzt für Menschen mit Behinderung formuliert. Als Sonderpädagoge fällt nir dabei auf, dass in diesen Entwicklungen immer wieder Menschen mit schweren und Mehrfachbehinderungen ausgeblendet werden. Das fasziniert mich an Frau Nussbaum, die in ihren Beispielen gerade auch solche Menschen und ihre Familien miteinbezieht und deshalb könnte diese Tagung ausgesprochen spannend und interessant werden.
Müller: Es gibt kein direktes Abhängigkeitsverhältnis zwischen politischer Philosophie und praktischer Politik. Aber Frau Nussbaum ist ein gutes Beispiel dafür, wie beides Hand in Hand gehen kann. Weil sie gesellschaftspolitisch sehr relevante Themen aufgreift, voranbringt und konkrete Folgerungen ableitet.
Zum Beispiel mit ihrem Fähigkeitenansatz. Wie ist der zu verstehen?