Besonders interessiert hat sie an unserer Tagung die fächerübergreifende Kombination aus Sonderpädagogik und Philosophie. Sie reizt, dass wir uns sehr grundsätzlich mit ihrer Konzeption auseinandersetzen, sie kritisch beleuchten und mit Blick auf Fragen der Inklusion bewerten.
Prof. Reinhard Lelgemann: Wobei Inklusion nicht allein bildungspolitisch zu verstehen ist. Da Professor Müller und ich seit einigen Jahren Fragen der Gestaltung gerechter Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen auf dem Hintergrund der Arbeiten von Nussbaum diskutieren, entstand die Idee, Frau Nussbaum zu einer gemeinsamen Tagung einzuladen.
Nussbaum kritisiert die Vertragstheorien der politischen Philosophie. Menschen schließen zu ihren gegenseitigen Vorteil zusammen. Das schränkt zwar ihre Freiheit ein, bringt aber allen Vorteile. Was konkret kritisiert sie daran?