Vom Theater fällt der Blick auf die große Hafenstraße, die einst direkt zum Meer führte. Durch klimatische Veränderungen verschob sich die Küstenline aber im Laufe der Jahrhunderte, sodass sich die Reste der Stadt heute mehrere Kilometer landeinwärts befinden. „Hier waren die teuersten Geschäfte angesiedelt“, erzählt Serdar. Säulen und Statuen säumten die Straße, die nachts sogar mit Öllampen beleuchtet war.
Etwas abseits dann eines der sieben Weltwunder der Antike: der Tempel der Artemis. Aber da braucht man schon ein wenig Fantasie, denn von den 106 reliefverzierten Säulen steht nur noch eine einzige in der Gegend herum. Selfies macht hier keiner.
Dafür ist Serdar ganz scharf darauf, ganz alleine in den Ruinen von Pergamon fotografiert zu werden. Kein Problem: Touristen verirren sich im Herbst kaum in die 80 Kilometer nördlich von Izmir gelegene hellenistische Stadt der Antike, obwohl sie nicht minder geschichtsträchtig ist. Einer Legende zufolge soll dort das Pergament erfunden worden sein.