Die Stadt ist mehrere tausend Jahre alt. Sie war die wichtigste Hafenstadt und zweitgrößte Handelsstadt in der Antike mit einem Hospital, Marmor bepflasterten Hauptstraßen, überdachten Abwasserkanälen, Thermalbädern, Tempeln, einer Basilika, der drittgrößten Bibliothek der antiken Welt, einem riesigen Theater und sogar einem Freudenhaus. 250 000 Menschen lebten hier.
Serdar führt uns zuerst zum Dampfbad gleich am Eingang der Stadt. Alles war hier aus feinstem Marmor, der aus einem 15 Kilometer entfernten Steinbruch abgebaut wurde. Das Wasser hat man in Rohrleitungen aus 43 Kilometer entfernten Quellen herbeigeschafft – ohne Pumpen, ohne Strom.
Auf dem Weg zum Odeion, dem einstigen Rathaus und Konzertsaal, blinzelt uns eine Katze entgegen. Sie liegt auf einem kunstvoll verzierten Säulenstumpf und genießt die warmen Sonnenstrahlen des Spätherbstes. Vor dem Tempel des Domitian – in der Realität ist nicht mehr viel davon übrig – sitzt wieder eine, und das Tor des Herakles bewacht auch eine Katze. Erst jetzt fällt auf, wie viele es sind. Schwarze, weiße, rotbraune, getigerte, gefleckte – die Katzen sind fast überall, als wären sie die Bewacher der antiken Stadt.