Vier Millionen Besucher kommen jedes Jahr nach Ephesos. In der Hauptsaison sind es 7000 am Tag. „Dann ist hier kein Durchkommen mehr“, sagt Serdar, als er uns durch Ephesos' Fußgängerzone, die Kuretenstraße, führt. Rechts die öffentliche Toilettenanlage, in der man reihum saß, kommunizierte und zugleich „Geschäfte erledigte“. Daher auch die Redewendung, erklärt Serdar. Links geht es hinauf zu den Hanghäusern. Hier wohnten die ganz Reichen. Davon zeugen die freigelegten Mosaiken und Fresken mit feinen Malereien. Die Häuser wurden treppenartig nach oben gebaut. 27,5 Meter beträgt der Höhenunterschied.
Ein Pfad neben der Anlage führt wieder hinunter auf die Hauptstraße, die vor der berühmten Celsus-Bibliothek endet. 16 Säulen ragen in den Himmel. Umgerechnet drei Millionen Mark hat der Wiederaufbau der reich verzierten Fassade in den 1970er-Jahren gekostet. „Erdbebensicher bis Stärke acht“, versichert Serdar. Zwei Japanerinnen machen ein Selfie und eilen weiter zum Theater. 24 000 Sitzplätze hat es, laut Serdar ist es das größte halbrunde Theater der Welt. Früher gab's hier Gladiatorenkämpfe, heute sind es Konzerte. Auch Elton John ist schon aufgetreten.