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WÜRZBURG
Vor 100 Jahren in Würzburg: Deprimierender Parteitag der SPD
Erster Weltkrieg: Im Oktober 1917, im vierten Kriegsjahr, traf sich die SPD zur reichsweiten Versammlung in Würzburg. Die Gäste, unter ihnen der spätere Reichspräsident Friedrich Ebert, waren prominent. Die Stimmung aber war schlecht.
„Einigkeit macht stark“ steht auf der Traditionsfahne der SPD. Im Ersten Weltkrieg zerbrach diese Einigkeit, wie sich auch beim SPD-Reichsparteitag im Oktober 1917 in Würzburg zeigte. Es war die erste reichsweite Zusammenkunft der Sozialdemokraten seit vier Jahren.
| „Einigkeit macht stark“ steht auf der Traditionsfahne der SPD. Im Ersten Weltkrieg zerbrach diese Einigkeit, wie sich auch beim SPD-Reichsparteitag im Oktober 1917 in Würzburg zeigte.
Roland Flade
 |  aktualisiert: 15.12.2020 17:37 Uhr

Im März 1915 übernahm der 23-jährige Curt Geyer aus Leipzig, ein Gegner der Kredite, die Chefredaktion der Würzburger SPD-Tageszeitung „Fränkischer Volksfreund“ und die Situation eskalierte. Am 22. Juni 1915 veröffentlichte Geyer einen Artikel von drei SPD-Spitzengenossen, in dem sie die Zustimmung zu weiteren Kriegskrediten als Zustimmung zu einem Eroberungskrieg werteten.

Im März 1916 wurden 20 Oppositionelle, die sich gegen die Kredite ausgesprochen hatten, aus der SPD-Reichstagsfraktion ausgeschlossen; unter dem Namen „Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft“ (SAG) gründeten sie eine eigene Fraktion.

Am 26. August 1916 sprach in Würzburg der Berliner SPD-Abgeordnete Gustav Hoch, der bei der letzten Kreditabstimmung im März mit 13 weiteren Genossen den Plenarsaal verlassen hatte, um dem Fraktionszwang, der Zustimmung befahl, zu entgehen. Unter lebhaftem Beifall der Versammlungsteilnehmer plädierte Hoch, der sich nicht der SAG angeschlossen hatte, für einen Frieden ohne Gebietserweiterungen. Annexionen würden bereits den Keim des nächsten Krieges in sich tragen, sagte er.

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