
Viele Zahnärzte bieten eine Behandlung unter Lachgas an. Ist das nicht kostengünstiger als eine Therapie?
Jöhren: Lachgas ist zwar eine gute Behandlungsmethode. Aber bei Phobikern verbietet es sich. Denn eines ist klar: 50 Prozent der Zahnbehandlungsphobiker leiden an einer psychischen Basis-Erkrankung. Und die muss diagnostiziert und behandelt werden. Lachgas eignet sich daher nur bei normalen Angstpatienten. Das Gleiche gilt auch für eine Behandlung unter Hypnose. Auch sie kann eine Psychotherapie, die einer Erkrankung auf den Grund geht, nicht ersetzen. Und man darf nicht vergessen: Mit einer lokalen Anästhesie, der berühmten Spritze, können wir heute jeden Patienten schmerzfrei behandeln. Das steht außer Zweifel.
Hans-Peter Jöhren
Der 52-Jährige ist Gründer und Leiter der Zahnklinik Bochum an der dortigen Augusta-Kranken-Anstalt. Als Professor ist Jöhren ein führender Experte in der Diagnostik und Therapie der Zahnbehandlungsangst und Zahnbehandlungsphobie. In der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) leitet er den Arbeitskreis für Psychologie und Psychosomatik. Jöhren stammt aus Recklinghausen, ist verheiratet und hat drei Töchter. SK/mic