
Was können Eltern tun, um Kindern die Angst zu nehmen?
Jöhren: Die Kinder machen das, was die Eltern machen. Wenn Kinder früh mit ihren Eltern zum Zahnarzt kommen und das als normal empfinden, werden sie später nicht zu Angstpatienten. Die Kinder werden langsam an die Sache herangeführt, etwa mit Prophylaxe oder einer Zahnstein-Entfernung. Leider geht der Angstphobiker mit seinen Kindern nicht zur regelmäßigen Prophylaxe oder zur Kontrolle. So wird die Angst von Generation zu Generation weitergegeben.
Gibt es für einen Zahnbehandlungsphobiker Trainings oder Therapien, mit denen er die Angst überwinden kann?
Jöhren: Ja. Es gibt für jede Phobie, sei es Flugangst oder Zahnbehandlungsphobie, eine Verhaltenstherapie. Die haben wir an der Universität Witten-Herdecke seit Mitte der 90er-Jahre entwickelt, mit Elementen der Muskelentspannung und der Simulation einer Behandlung. Bei 75 Prozent der Patienten führt die Therapie zur Heilung und man bringt sie wieder auf den Zahnarztstuhl. Wenn die Heilung nicht gelingt, bleibt nur die Vollnarkose. Aber die ist nicht ohne Risiko.
Wo liegt das Risiko?