Weimer will mit diesem Beispiel sensibilisieren. Doch eine Verallgemeinerung – das muss man wohl festhalten – wäre in diesem Zusammenhang auch nur die halbe Wahrheit. Die Bilder des Ansturms auf schon hoffnungslos überfüllte Züge in Mazedonien, von Fähren vor Griechenland, auf denen Menschen an die Reling gepresst wurden, und von schier endlosen Schlangen von Flüchtlingen, die vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales auf ihre Registrierung warten, wurden in deutschen Medien schließlich auch gezeigt. Gleichzeitig räumte „ARD aktuell“-Chefredakteur Kai Gniffke kürzlich ein: „Wenn Kameraleute Flüchtlinge filmen, suchen sie sich Familien mit kleinen Kindern und großen Kulleraugen aus.“ Tatsache sei aber, dass 80 Prozent der Flüchtlinge junge Männer sind.
WÜRZBURG
Über die Macht der Bilder
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