Im Laufe dieses Morgens hätten ihn weitere Spitzenpolitiker im Büro angerufen und um Treffen gebeten. „Alle wollten dabei sein.“
Schröder und die Beistelltische
Eine andere Geschichte Weimers zeigt aber, dass auch die Medien gerne über das Stöckchen der Politiker springen. Kaum einer verstand es wohl so gut wie der sogenannte Medienkanzler Schröder, die öffentliche Meinung zu seinen Gunsten zu steuern. Im Wahlkampf 2002 lud „Welt“-Chefredakteur Weimer Kanzler Schröder (SPD) und Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) zu einem Doppelinterview, das in Kooperation mit der „Süddeutschen Zeitung“ geführt werden sollte. Während Stoibers Mitarbeiter im Vorfeld lediglich wissen wollten, auf welche Fragen sie ihren Chef vorbereiten sollten, begann bei Schröder „ein Spiel um Inszenierung, Effekte und medialen Einfluss“, so Weimer.