
Hampl: Lasst uns doch über die 'Studmen' aus Island reden, die uns nach meinen Recherchen eine komplette Lüge aufgetischt haben. Die Band gab es vor dem Auftritt bei uns überhaupt nicht, sie bestand zu einem großen Teil aus isländischen Politikern. Das waren alles professionelle Musiker, die einen schönen Ausflug haben wollten, der auch noch von Iceland Air gesponsort wurde. Die hatten Riesenspaß und haben auch einen speziellen isländischen Schnaps mitgebracht. Wir haben sie dann sogar ein zweites Mal eingeladen, weil sie wirklich gut waren.
Emser: Stoppok, Brings und Madsen habe ich noch in sehr guter Erinnerung, das waren Highlights für mich. Die einzigen in 29 Jahren, an die ich mich nicht gerne erinnere, sind Knorkator. Die haben hier Krautköpfe gehäckselt und ins Volk geballert.
Duggen: „Knorkator ist auch die einzige Band, die bei uns jemals aus dem Backstage-Bereich geflogen ist, weil sie sich so aufgeführt haben. Sonst waren alle Musiker von professionell desinteressiert bis absolut freundlich und begeistert, was bei uns ja fast schon der Normalfall ist. Da haben wir bisher ziemlich Glück gehabt.
Sie sind alle über 50 Jahre alt – gab es schon mal Gedanken, aufzuhören und das U&D in jüngere Hände zu geben?
Duggen (54 Jahre): Ich denke immer wieder mal dran, aber nicht konkret. Es ist von Anfang an jedes Jahr gleich geblieben: Wenn das Festival gut ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es im kommenden Jahr wieder eins geben wird.
Hampl (55): Solange ich den Eindruck habe, dass das U&D von den Ideen und vom Programm her nicht zu alt wird, sondern sich immer wieder neu erfindet, denke ich nicht ans Aufhören.
Emser (64): Ich fühle mich nicht zu alt und plane immer von Jahr zu Jahr. Ich bin mir ganz sicher, dass sich das U&D weiter halten wird, weil die Idee eines nicht kommerziellen Festivals damals einfach gut war und bis heute gut ist. Sonst würden wir hier nicht nach so langer Zeit noch sitzen. Ich sehe überhaupt keine Veranlassung aufzuhören.