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WÜRZBURG
Syrer auf der Flucht: Ein Journalist sucht die Freiheit
Eigentlich wollte Ismail bei seiner Familie bleiben und nur seinen Beruf ausüben. Als Assad und der IS das unmöglich machten, beschloss er zu fliehen. Uns erzählt er seine Geschichte.
Hier will er bleiben: Seit einem knappen Monat ist Ismails Zuhause das Erstaufnahmezelt in der Zellerau. Der Journalist wünscht sich, in Würzburg zu bleiben.
Foto: theresa müller | Hier will er bleiben: Seit einem knappen Monat ist Ismails Zuhause das Erstaufnahmezelt in der Zellerau. Der Journalist wünscht sich, in Würzburg zu bleiben.
Meike Schmid
Meike Schmid
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:12 Uhr

„Zuhause ist es schwieriger geworden.“ Der 31-Jährige spielt nervös an seiner Brille, die Miene wird steif. Der arabische Frühling, beginnt er, habe die Syrer dazu gebracht, Freiheit zu fordern. „Wir waren auf der Straße, friedlich“, erzählt er. Doch dann sei die Lage eskaliert. „Diktator Assad ist brutal“, sagt der Journalist über sein Staatsoberhaupt. Freie Presse habe es nicht gegeben, wer sich gewehrt habe, sei verhaftet worden – „oder schlimmer“.

Drei Jahre lang habe er sich seine Flucht überlegt. Sei erst ins Landesinnere gezogen, in einen Bereich, wo Assads Truppen „nicht so präsent“ gewesen seien. „Free army“ sagt er, wenn er über das Gebiet nahe der türkischen Grenze spricht. Dort habe er sich mit Freunden eine Kamera und Tonausrüstung gekauft. „Wir haben Filme für einen arabischen Sender gedreht.“ Dieser habe sie als Freie Mitarbeiter bezahlt, sie Dokumentationen filmen lassen. Über den Bürgerkrieg und das Leben der Menschen zwischen Armut, Angst und Aggression.

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