„Zuhause ist es schwieriger geworden.“ Der 31-Jährige spielt nervös an seiner Brille, die Miene wird steif. Der arabische Frühling, beginnt er, habe die Syrer dazu gebracht, Freiheit zu fordern. „Wir waren auf der Straße, friedlich“, erzählt er. Doch dann sei die Lage eskaliert. „Diktator Assad ist brutal“, sagt der Journalist über sein Staatsoberhaupt. Freie Presse habe es nicht gegeben, wer sich gewehrt habe, sei verhaftet worden – „oder schlimmer“.
Drei Jahre lang habe er sich seine Flucht überlegt. Sei erst ins Landesinnere gezogen, in einen Bereich, wo Assads Truppen „nicht so präsent“ gewesen seien. „Free army“ sagt er, wenn er über das Gebiet nahe der türkischen Grenze spricht. Dort habe er sich mit Freunden eine Kamera und Tonausrüstung gekauft. „Wir haben Filme für einen arabischen Sender gedreht.“ Dieser habe sie als Freie Mitarbeiter bezahlt, sie Dokumentationen filmen lassen. Über den Bürgerkrieg und das Leben der Menschen zwischen Armut, Angst und Aggression.