
Die Wernecker Anstalt wurde vom 3. bis 6. Oktober 1940 fast vollständig geräumt und das Gebäude von der Volksfürsorge übernommen, um Volksdeutsche aus Bessarabien aufzunehmen, ab 1943 war es ein Lazarett. Insgesamt wurden 777 Patienten verlegt, aber nicht alle kamen in Lohr an. Das wusste Thomas Schmelter bereits, aber nun kann er hinter die reine Statistik schauen. Und was er dort sieht, macht ihn sehr nachdenklich.
Ehefrau sucht verzweifelt nach ihrem Mann
So hat die Frau von Johann S. am 25. Oktober 1940 einen verzweifelten und auch fordernden Brief an die Direktion der Heil- und Pflegeanstalt Lohr geschrieben. Seit Wochen suche sie, unterstützt von ihrer Tochter, nach ihrem Mann. In Werneck hätten sie den Bescheid erhalten, dass Johann S. in eine andere Anstalt gekommen sei, „aber wohin, das konnte uns niemand sagen“.