Burkard Kömm: Bis heute haben wir keine Möglichkeit, Menschen mit Lepra rechtzeitig zu diagnostizieren. Wir müssen warten, bis die Krankheit ausbricht, um eine Behandlung beginnen zu können. Es erkranken jedes Jahr noch 250 000 Menschen neu an der Lepra. Deshalb bleibt es eine Riesenaufgabe, Lepra unter Kontrolle zu bekommen. Wir sind momentan dabei, einen neuen Impfstoff zu testen, er wird nächstes Jahr vor Ort eingesetzt.
Kömm: In unserer neuen Zehn-Jahres-Strategie hat sich die DAHW klar dazu bekannt, dass wir nicht nur ein Lepra- und Tuberkulosehilfswerk sind und Menschen mit Behinderung helfen, sondern dass wir uns auch um vernachlässigte Tropenkrankheiten kümmern. Wir sprechen von Krankheiten wie Buruli Ulcer, Schistosomiasis oder der Schlafkrankheit. Die haben wir zwar immer schon mitbehandelt, wir haben aber die Aufgabenbereiche unserer Mitarbeiter noch mehr darauf ausgerichtet.