In seiner ersten Stellungnahme am vergangenen Wochenende suggerierte Niersbach außerdem, dass die Affäre bereits seit längerer Zeit «extern» untersucht werden würde. In einer Pressemitteilung des DFB am Freitag hieß es dann: «Die internationale Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer hat bereits ihre Arbeit aufgenommen und wird in Kürze mit den Befragungen beginnen.»
Auch das öffentliche Echo auf seine Pressekonferenz war verheerend. Niersbach wirkte angeschlagen und hatte auf nahezu keine Nachfrage eine schlüssige Antwort. Auch auf die bereits dort aufgetauchte Frage, ob mit den 6,7 Millionen tatsächlich Blatters Wahlkampf 2002 mitfinanziert worden sei, meinte er nur: «Wer es (das Geld) dort bekommen hat, das entzieht sich meiner Kenntnis. Das kann nur die FIFA beantworten.» Die Zeitung «Die Welt» beispielsweise schrieb von einer «beschämenden Posse».
Auch aufgrund dieses öffentlichen Drucks war vor der Präsidiumssitzung in Dortmund bereits über einen möglichen Rücktritt von Niersbach spekuliert worden. Auf die Frage, ob es auch intern entsprechende Forderungen an den DFB-Chef gegeben habe, antwortete Ligapräsident Rauball mit einem «klaren Nein».