Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes hatte seinem amtierenden Chef am Freitag nur wenige Minuten zuvor noch Rückendeckung gegeben. «Wir werden gemeinsam mit Wolfgang Niersbach den Weg der lückenlosen Aufklärung gehen», sagte Vizepräsident Reinhard Rauball nach einer Sitzung in Dortmund.
Der DFB attackierte seinerseits Zwanziger massiv. «Wir hatten unter Zwanziger eine Angst- und Krisenkultur beim DFB», sagte Generalsekretär Helmut Sandrock in Dortmund bei der Eröffnung des Deutschen Fußballmuseums. «Man muss festhalten, dass er die Vorwürfe, die er erhebt, noch in seiner Amtszeit hätte angehen können. Wir stehen voll hinter Niersbach.»
Der angeschlagene DFB-Boss soll sich am 6. November auch vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages verantworten. Die Einladung erfolgte auf Antrag der Grünen, bestätigte Dagmar Freitag (SPD) als Vorsitzende des Ausschusses der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Washington. Eine Art Vorladungsrecht haben die Sportpolitiker nicht, reklamieren aber eine Mitsprache der Politik.