Nimmt man die neuen Vorwürfe von Zwanziger, die wachsenden Zweifel an Niersbachs Angaben, den öffentlichen Druck nach seinem Auftritt am Vortag und auch die fehlenden Unterstützung durch die Schlüsselfigur Franz Beckenbauer, dann ist die Frage: Wird sich der DFB-Chef noch lange in seinem Amt halten können?
Zwanziger und Niersbach verbindet spätestens seit ihrem Machtwechsel Anfang 2012 eine innige Feindschaft. «Ich komme mir vor wie im Kindergarten, von wegen, der hat mit Sand geschmissen, nein der war?s und jener hat davon gewusst. Es muss jetzt endlich beendet werden», sagte die Korruptions-Expertin Sylvia Schenk dem TV-Sender Sky.
Im Zentrum der Affäre steht aber nach wie vor eine ominöse Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die 2002 laut DFB von dem damaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus für das deutsche WM-Organisationskomitee an die FIFA geflossen war. Drei Jahre später überwies das OK dieses Geld dann über ein FIFA-Konto an den Franzosen zurück. «Diese Ereignisse geben Anlass zum Nachdenken», erklärte Bundestrainer Joachim Löw. «aber ich stehe hundertprozentig zu Wolfgang Niersbach. Ich frage mich ernsthaft, warum diese Dinge nicht schon eher zur Sprache gekommen sind.»