Sollte diese Version stimmen, hätte der DFB in jenem Jahr den Wahlkampf des mittlerweile gesperrten Schweizers indirekt mitfinanziert.
Laut «Spiegel» hat Zwanziger in einem Gutachten anwaltlich überprüfen lassen, ob er sich 2005 als damals noch amtierender DFB-Chef strafbar gemacht haben könnte, als er die als Beitrag zur einer FIFA-Gala getarnte Rückzahlung der 6,7 Millionen an Louis-Dreyfus freigab. Das aktuelle DFB-Präsidium erklärte am Freitag ganz allgemein: «Wir halten strikt daran fest, dass die Dinge extern aufgearbeitet werden sollen, dass lückenlos aufgeklärt wird - auch für den Fall, dass es unangenehm wird für den ein oder anderen Beteiligten», sagte Rauball.
Niersbach aber gerät trotz der am Freitag ausgesprochenen Unterstützung immer mehr in die Defensive. Noch bei seinem Auftritt am Vortag hatte der 64-Jährige betont, erst im Juni dieses Jahres von den Geldflüssen von und an Louis-Dreyfus erfahren zu haben. Die Darstellungen von Zwanziger und auch Horst R. Schmidt lassen dagegen auf einen deutlich früheren Zeitpunkt schließen.