21 Tage später, der erste Dienstag im Juli: Martin Drescher kann auf einen „arbeitsreichen“ Morgen zurückblicken und erwartet einen „stressfreien Nachmittag“. Auf die jetzt gutmütigen Tiere vor dem großen Tor angesprochen, berichtet Drescher von einem Einstellen durch einen Viehhändler. Die Tiere seien bei dem Vorbesitzer nicht optimal gepflegt worden, dürften sich nun auf dem Simmenthalerhof erholen – ehe es zum Schlachthof geht.
Veterinäramt prüft
Dass es den eigenen Tieren gut gehe, hätte ihm erst in der letzten Woche das Veterinäramt nach einer nicht angekündigten Kontrolle bestätigt, sagt der Landwirt. Die Tieren seien angeschaut, das Futter geprüft, der Arzneischrank geöffnet und die Hygiene für frei von Mängeln befunden worden.
Heute stehen „nur“ 500 Bullen in dem 90 Meter langen, 30 Meter breiten und 4,50 bis zehn Meter (in der Mitte) hohen Offenstall, weil ein Teilbereich saniert wird. Der Stall mit den offenen Seitenwänden heißt korrekt „Kaltstall“, weil nicht geheizt wird, was den Rindern entgegenkomme, deren Wärmeempfinden um die 15 Grad tiefer als das des Menschen liege. Minusgrade mögen die Bullen lieber als Hitze, so Drescher und: „Zugluft geht gar nicht“, weshalb sich die Seitenwände des Stalles mit Planen schließen lassen.