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EßLEBEN
Rindermast: Das Leben auf der Mistmatratze
Je nach Alter wird ein Bulle täglich mit zehn bis 30 Kilogramm Frischmasse gefüttert. Rangeleien gibt es nicht, weil Futter reichlich
verabreicht wird.
Foto: Anand Anders | Je nach Alter wird ein Bulle täglich mit zehn bis 30 Kilogramm Frischmasse gefüttert. Rangeleien gibt es nicht, weil Futter reichlich verabreicht wird.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:41 Uhr

Das erste Treffen mit Martin Drescher ist nach einer Viertelstunde beendet. Der Landwirt will sich Zeit nehmen, hat aber keine Zeit. Eine Maschine für die Feldarbeit muss möglichst sofort zur Fachwerkstatt, denn in der Landwirtschaft steht heute alles still, wenn die Maschine nicht mehr will.

Aber weil ich schon einmal da bin, kann ich mich umschauen, was ich gründlich tue. An diesem Dienstag stehen über 600 Bullen in dem Stall auf dem Simmenthaler Hof. Und wenn es stimmt, dass es dem Landwirt nur dann gut geht, wenn es den Tieren gut geht, dann muss Martin Drescher ein zufriedener Bauer sein.

Erholung vor der Schlachtbank

Kein Tier ist angekettet, keines aufgeregt, aber viele neugierig, alle sichtlich zufrieden beim Wiederkauen. In dem Stall ist es ruhig. Hier und da meldet sich ein Bulle. Es riecht nach Land – dezent nach Land mitten unter 600 Rindern. Draußen vor dem großen Stall ist noch ein zweiter weit kleinerer Stall. Die Tiere dort sind dünn, haben kaum Fleisch auf den Rippen und verbreiten Hektik.

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