
17 solcher Weinhändlerhäuser konnten in Zell identifiziert werden und inzwischen erläutern Hinweistafeln ihre frühere Funktion und ihre (Bau)Geschichte. Von der großzügigen Innenausstattung ist so gut wie nichts übrig geblieben, erklärt Naser bei einem Rundgang durch den Altort. Immer wieder wurden die Häuser umgebaut und dabei auch kunstvoller Stuck einfach abgeklopft. Naser erinnert daran, dass beim Bau der Häuser sehr wahrscheinlich hochkarätige Künstler am Werk waren, da parallel in Würzburg die Residenz erbaut wurde.
So gab es beispielsweise im 1731 vom Weinhändler Johannes Wiesen errichten Anwesen Hauptstraße 113 ein Deckenfresko von Anton Urlaub mit dem Titel „Maria Himmelfahrt“. Es wurde zusammen mit dem Deckenstuck bei Umbauarbeiten in den 1960er-Jahren undokumentiert und vollständig vernichtet.
Ein „Schlüsselgebäude“ der Epoche der Weinhändlerhäuser steht laut Naser in der Mainuferstraße 3 und 4. Allerdings sieht man das dem Haus nicht mehr an. Es ist unbewohnt und das Dach beginnt einzusinken. der private Besitzer hat offensichtlich kein besonderes Interesse daran, das historische Gebäude zu erhalten.