
17 Weinhändlerhäuser sind erhalten
Sämtliche Versuche des Frankfurter Rates, den eigenen Markt zu schützen und die Handelstätigkeit der fränkischen Weinhändler einzuschränken, scheiterten an den fürstbischöflichen Interventionen aus Mainz und Würzburg, schreibt Naser in seinem Buch. Besonders erfolgreich beim Ignorieren und Umgehen der Vorschriften für den Weinhandel sei die Zeller Familie Wiesen gewesen. Auch der Weinhandel in Würzburg war damals vor allem von Zeller Kaufleuten dominiert. Die Zeller Weinhändler waren also mächtige und vor allem auch reiche Leute, was sich in den Häusern, die sie in Zell errichten ließen, niederschlug.
Wann es sich bei einem Haus um ein Weinhändlerhaus handelte, lässt sich laut Naser relativ leicht feststellen. Denn sie waren alle nach dem gleichen Schema gebaut. Im Kellergeschoss befanden sich in der Regel ausgedehnte Räume für die Weinlagerung. Im Eingangsbereich befanden sich Kontorräume, die auch als Empfangs- und Anmelderäume dienten. Erst nachdem Besucher diese passiert hatten, kamen sie in die oft prächtig ausgestatteten Repräsentationsräume im ersten Obergeschoss. Meist war dies ein Zentralsaal mit zwei Nebenräumen. In den obersten Stockwerken befanden sich schließlich die Diensträume.