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„Offen mit Problemen umgehen“
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:52 Uhr

Ich bin sicher kein Sozialromantiker, bin seit 42 Jahren Kriminalbeamter und leite die zweitgrößte Kripo in Niedersachsen, Mord und Totschlag ist mir nicht fremd. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen, darum ging es.

Wie stehen Sie zur CSU-Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge?

Küch: Das ist eine politische Geschichte, aus polizeilicher Sicht ist es schwer, etwas dazu zu sagen. Eines ist klar, wir können nur eine bestimmte Anzahl Menschen aufnehmen. So viel Wasser in einen Eimer reinpasst, wenn sie mehr reingießen, läuft er über. Wir haben eine gewisse Grenze, das ist auch nicht das Problem. Das Problem war letztes Jahr, dass wir die Flüchtlinge nicht richtig registriert haben.

Sie verstanden Ihr Buch als Beitrag, das Schweigen zu brechen, teils abstruse Behauptungen über Flüchtlinge zu entkräften. Funktioniert das?

Küch: Als es ruchbar wurde, dass wir das Buch herausgeben, wurden wir von den Rechten gefeiert. Als sie es gelesen hatten, war ich plötzlich ein Linker. Noch mal: Ich bin kein Sozialromantiker. Es ist meine Aufgabe als Kriminalist und Polizeibeamter Dinge zu differenzieren, da wo etwas ist, den Finger zu heben und einzugreifen, aber da, wo nichts ist, auch aufklärend zu wirken und zu sagen, Leute, tut diesen Menschen nicht Unrecht.

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