Wackernagel: Ich habe Hubert Burda getroffen, nachdem der Film fertig war. Er hat ihn gesehen und ist offenbar sehr einverstanden damit. Er hat mir eine sehr liebenswürdige Mail geschrieben, in der steht, dass er das Gefühl habe, seine Mutter werde in ihrem Temperament und Tatendrang gut dargestellt. Ich finde das bewundernswert von ihm, denn es ist ja eine sehr intime Geschichte, die da erzählt wird, und es war sicher nicht immer leicht für die drei Kinder aus dieser Ehe.
Worin sehen Sie die aktuelle Bedeutung dieses Film-Stoffes?
Wackernagel: Die Frage nach Frauen in Führungspositionen ist nach wie vor aktuell. Wo stehen wir denn heute? Wir müssen eine Quote einführen, damit Frauen in den Chefetagen gleichberechtigt sind – da hätte man sich Anfang der 40er einen anderen Verlauf vorstellen können. Wir schreiben das Jahr 2018, aber ich habe den Eindruck, dass das Thema Gleichberechtigung noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Und ich finde es in unserer schnelllebigen Zeit extrem wichtig zu zeigen, dass gute Ideen einen langen Atem brauchen. Heutzutage posten die Leute irgendwas bei Instagram, und wenn das nicht sofort tausende Male geliked wird, dann war es nichts.
Was fasziniert Sie so an Aenne Burda?