Dabei sei Minigolf gerade für ruhelose Kinder ideal. Kevin etwa, zwölf Jahre, der heute von Schweinfurt nach Würzburg gekommen ist, um zu trainieren, hat ADHS diagnostiziert bekommen. „Ihm macht das Minigolf total Spaß und das Training tut ihm richtig gut“, sagt seine Oma, selbst passionierte Minigolferin und winkt ihrem begabten Enkel zu, der schon nach kurzer Trainingszeit an Turnieren teilnehmen durfte.
Stefan Bredel trainiert meistens nach Feierabend, oft später am Abend, wenn die Bahnen nicht mehr bevölkert sind von jenen, die mehr oder weniger ehrgeizig versuchen, den Ball mit möglichst wenig Schlägen in flache, runde Plastiklöcher oder in ein Kiesbett zu bugsieren. Die Saison auf den Plätzen geht je nach Wetter meist von April bis Oktober.
Vor allem im Herbst heißt es für die peniblen Profis, die Betonbahnen freizumachen von Laub und kleinen Ästen. Jeder Krümel, jede kleine Windböe kann den Punkteschnitt ganz schnell in die Höhe treiben. Genau so ein Erdkrümel ist dem Ligaspieler gerade in die Quere gekommen und das ärgert ihn sichtlich. „Das reicht, um den Ball aus der Bahn zu bringen“, sagt Bredel. Er zeigt, wie man einen Ball beim Abschlag anschneiden kann, so dass er später, an der richtigen Stelle, wie von Zauberhand, eine Kehrtwendung macht und sicher ins Loch rollt.