Er ist gekommen, um zu trainieren. Hart zu arbeiten am letzten Schliff. Die Technik zu perfektionieren. Wenn Stefan Bredel auf der Minigolfanlage an der Löwenbrücke in Würzburg vor die Bahnen tritt, ist es still um ihn herum. Seine Balltasche mit etlichen bunten kleinen Bällen, steht aufgeklappt neben ihm. Der 46-Jährige umfasst den Schläger mit beiden Händen. Die Füße weit auseinander, Oberkörper weit vornüber gebeugt, ein leichter Schwung aus der Schulter, und sanft trifft der Schläger mit der Schlaggummiseite den Ball. Lautlos gleitet der eine imaginäre Linie entlang, touchiert den mittleren Kegel, dann die Bande – und ploppt ins Loch. Ein Ass!
Das gleiche Spiel an den nächsten, weit schwereren Bahnen. „Das ist für Vereinsspieler normal“ sagt der Würzburger. „Wär' ja schlimm, wenn nicht.“ Stefan Bredel betreibt Minigolf als Turniersport, nimmt regelmäßig an Wettbewerben teil. Seine beste Leistung hier an der Löwenbrücke, auf der 1962 in Betrieb genommenen und damit ältesten Minigolfanlage Unterfrankens, liegt bei nur 18 Schlägen für 18 Bahnen, der Standardzahl für Wettbewerbe.