Hollerbach: Genau. Das war der Wahnsinn. Deutschland war damals gerade erst Weltmeister geworden. Bei den Bayern spielten damals, glaube ich, neun Weltmeister – und wir gewinnen 2:1. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich ausgewechselt wurde, ich glaube, es war in der 72. Minute. Ich hatte einen Krampf vom kleinen Zeh bis ins Ohrläppchen. Ich bin die ganze Zeit rauf und runter gerannt und der Trainer hat ständig gerufen: „Mach mal langsam.“ Aber ich war natürlich heiß ohne Ende. Halb Rimpar war damals im alten Olympiastadion, da sind einige Busse hingefahren. Ein Riesenerlebnis. Am Ende hat uns dieser Sieg aber nicht gutgetan. Wir waren sehr euphorisch danach. Da haben einige das Träumen begonnen und wir waren auch ein bisschen überheblich. Das ist mir bis heute eine Lehre. Man muss demütig bleiben. Ich habe, nachdem ich aus der Bayernliga gekommen war, in der Rückrunde gleich alle Spiele gemacht und war schnell einer der Führungsspieler. Ich hatte dann auch muskuläre Probleme, das war kaum verwunderlich. Aber wir haben damals versucht, den Schalter noch einmal umzulegen. Am Ende haben wir in der Relegation gegen die Stuttgarter Kickers verloren.
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Hollerbach über St. Pauli: „Da gab es kein Schickimicki“
Der Würzburger Trainer berichtet vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub über die urige Stimmung am Millerntor, erzählt wie aus „Ho-Ho-Hollerbach“ nach seinen Wechsel zum HSV „Ho-Ho-Hochverrat“ wurde und zieht Parallelen zu den Kickers
Mit einem Auswärtssieg beim FC Bayern . . .
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