Der Navigationsbereich boomte in den folgenden Jahren, Navigon entwickelte neue Produkte. „Wir haben Innovationen schon immer gefördert“, sagt Angenvoort. So entstand in Würzburg auch das erste mobile Navigationssystem für Autos, dass Stauerkennung über den Traffic Message Channel (TCM) anbot – digitale Verkehrsinformationen, die beispielsweise über den Radiosender empfangen werden.
Finanziell ging Navigon – mittlerweile in eine Aktiengesellschaft umgewandelt - ab 2006 langsam die Puste aus. Die Firma versuchte sich auf dem US-Markt zu etablieren – mit hohem finanziellem Aufwand, aber mit wenig Erfolg. Angenvoort erinnert sich an eine Situation aus diesen Jahren. Ein Kollege traf im Aufzug des Gebäudes am Berliner Ring einen Mitarbeiter der WVV. Auf die Frage, zu welcher Firma der Mann denn wolle, sagte dieser: „Zu Navigon. Ich soll da den Strom abstellen.“ Das Unternehmen konnte damals nicht mal die Stromrechnung bezahlen, obwohl seine Navigationssysteme bei europäischen Käufern sehr beliebt waren. „Das war schon verrückt. Unsere eigenen Konkurrenten wie Medion, Panasonic oder Becker kauften unsere Navigationssoftware ein, um sie auf ihren Geräten laufen zu lassen“, erinnert sich Angenvoort.