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Fürs Mägdelein ein Tannenbaum
„O Tannenbaum“: Was viele für ein klassisches deutsches Weihnachtslied halten, war eine Art Vorläufer des Wham!-Hits „Last Christmas“ – ein trauriges Liebeslied über eine verflossene Geliebte.
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Nadine Klikar
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:59 Uhr

Zu einem Weihnachtslied wurde „O Tannenbaum“ erst fünf Jahre später durch Ernst Anschütz (1780-1861). Der Leipziger Organist und Lehrer sammelte Volks- und Kinderlieder und arbeitete sie kindgerecht um. Anschütz behielt die erste Strophe von „O Tannenbaum“ bei, fügte aber 1824 die beiden heute bekannten Verse hinzu. Die zweite Zeile („Wie treu sind deine Blätter“) blieb zunächst unverändert. Erst im 20. Jahrhundert wurde daraus „Wie grün sind deine Blätter“. Wie bekannt „O Tannenbaum“ bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland war, zeigt die Tatsache, dass zu der eingängigen Melodie andere Texte gedichtet wurden. Nach der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. 1918 kursierten zum Beispiel folgende hämische Zeilen im Volk:

O Tannenbaum, O Tannenbaum,

der Kaiser hat in? Sack

gehau'n, er kauft sich einen Henkelmann

und fängt bei Krupp in Essen an.“

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