Löwenstein: Ich glaube an die Macht des Faktischen. Bienensterben, Trockenheit und Starkregen bekommt ja jeder mit. Haben Sie sich schon gefragt, warum man heutzutage im Sommer keinen Insektenschwamm mehr braucht, um die Windschutzscheibe des Autos sauber zu bekommen? Das sind Signale, die Gesellschaft und Politik wachrütteln.
Löwenstein: Auch die. Kürzlich hat die renommierte Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, die nicht im Verdacht steht, grün zu sein, darauf hingewiesen, dass die Landwirtschaft nicht mehr stabil ist. Wenn man ackerbauliche Fehler, wie einseitige Fruchtfolgen, mit Chemie korrigieren will, werden die Probleme immer größer. Das sieht man an Schädlingen, die gegen Pestizide resistent werden. Solche Erkenntnisse sind wichtig. Denn nur mit jemandem, der Probleme benennt, kann man über Lösungen sprechen.