Löwenstein: Ökonomisch erklärt sich das nicht, denn die Ertragslage ist nach einer gewissen Durststrecke für Biobetriebe fast immer besser. Es sind oft psychologische Gründe. Für konventionelle Landwirte ist das biologische Gegenmodell ein Vorwurf. Sie fühlen sich von der Gesellschaft ungerecht an den Pranger gestellt. Manche Bauern stehen auch nach Investitionen, zum Beispiel in Mega-Ställe, mit dem Rücken zur Wand und haben weder Geld noch Kraft für etwas Neues. Außerdem informieren Schulen und Universitäten den Nachwuchs meist wenig über die ökologischen Alternativen.
Löwenstein: Mir war zunehmend unwohl dabei, in der Natur mit naturfremden Stoffen zu hantieren, vor allem mit Pestiziden. Als mir klar wurde, dass Bio ökonomisch und produktionstechnisch funktioniert, habe ich umgestellt.
Löwenstein: Ich habe sechs Kinder und drei Enkel. Denen eine Welt zu hinterlassen, in der sie leben können, ist doch Antrieb genug.