Das würde mir die Lebensqualität nehmen. Die Lunge wird halbjährlich kontrolliert, aber das kann sich auch innerhalb weniger Stunden ändern und ganz schnell zu Ende gehen.“ Ein Bewusstsein, das sich in den stillen Momenten ihres Lebens meldet.
Warum ich? „Das habe ich mich nie wirklich gefragt. Ein Anderer hat es ja auch nicht mehr verdient. Natürlich ist es Frust, wenn fast jedes Jahr eine neue Diagnose kommt. Das haut einen um, auch wenn ich das nach außen nie sage. Aber es gibt sie, die dunklen Stunden.“ Die kleinen Verluste des Alltags sind da zu verschmerzen. Früher hat Liebhardt Klarinette gespielt. Das geht nicht mehr, wegen der Lunge: Wird ein Holzblasinstrument im Inneren feucht, könnten sich Schimmelsporen breitmachen. Facetten über Facetten, die ein Buch füllen könnten. Das es nicht geben wird. Sie will nicht, Überredungsversuche sind zwecklos. Denn diese zierliche Frau mit dem dunkelblonden, strähnigen Seitenscheitel ist eigensinnig – und bescheiden: „Meine Geschichte ist schön für einen Artikel. Aber ob sie für ein Buch reicht? Mein Leben ist ansonsten ja nicht so spektakulär.“