zurück
WIPFELD
Flüchtlinge aus dem Meer gerettet
Bernd Schneider mit Käppchen und Luisa Englert mit der übrigen Crew der Sea-Eye.
Foto: Archiv Schneider/Englert | Bernd Schneider mit Käppchen und Luisa Englert mit der übrigen Crew der Sea-Eye.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 16.12.2020 09:48 Uhr

Derzeit stehen die Motoren komplett still: Die private Regensburger Seenotrettungs-Organisation „Sea-Eye“ hat ihren Einsatz vor der Küste Afrikas unterbrochen, unter Hinweis auf Drohungen durch die libysche Regierung. Es soll bereits Warnschüsse gegeben haben. Ende April sind die beiden Wipfelder Luisa Englert und Bernd Schneider noch an Bord des gleichnamigen Rettungsschiffs gewesen, ehrenamtlich, auf eigene Kosten (wir berichteten). Nun sitzen die Helfer auf der Veranda ihres Hauses in Wipfeld, zeigen Bilder und berichten von drastischen Eindrücken auf schwankender See, die sie so schnell nicht vergessen werden.

In der Regel verwischt das Mittelmeer alle Spuren. Bei ihrem Einsatz gab das nasse Massengrab vor der libyschen Küste den Blick auf einen Toten frei. Bleich und aufgedunsen trieb die Wasserleiche eines namenlosen Afrikaners an der „Sea-Eye“ vorbei. Woher kam er, wer vermisst ihn in seiner Heimat? Niemand wird es je erfahren. Der zur grotesken Masse gequollene Körper lag schon einige Tage im Salzwasser. Gehörte wohl nicht zu den traurigen Überresten eines Boots, das die Besatzung kurz zuvor, nach einer Alarmierung, entdeckt hatte, durchgekentert und ohne jede Spur von Überlebenden.

| 1234567 |
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Wipfeld
Uwe Eichler
Boote
Ertrinken
Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen
Flüchtlinge
Italienische Regierungen
Körper
Libysche Regierungen
Meeresküsten
Seerecht
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen