Mildtätiger Schlossherr
„Zwischen den Stühlen“ saß Heinrich von Bibra (1527-1602). Er hat den Schwebheimern einerseits die erste evangelische Kirchengemeinde beschert. Der mildtätige Schlossherr selbst blieb andererseits katholisch bis zuletzt und ist im Kloster Heidenfeld bestattet.
Dazu gesellt sich im Reformationsjahr Martin Luther. In der römischen Kirche St. Ignatius von Loyola wird der „Ketzer“ vom Gründer des Jesuitenordens (dem auch Echter nahestand) bildhaft zu Boden getreten. Ein Trost für Protestanten: Der in Wirklichkeit eher korpulente Luther sieht als Statue erstaunlich athletisch aus. Es wurde brutal und machtvoll, aber eben auch ästhetisch miteinander gerungen, in den Glaubenskämpfen der Renaissance wie des Barock.
Davon berichten die Holzschnitzereien, die Britta Ritter vom Ortsgeschichtlichen Arbeitskreis im Museum in den Schlossscheunen zeigt. Der Schwebheimer Hobbykünstler Richard Feth hat Widersacher und Weggefährten Luthers verewigt, ebenso den streitbaren Mönch, nebst Ehefrau Katharina von Bora.